Ulrich Khuon, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, sieht die Künste an der Seite von Schulen und Kirchen. Foto: dpa/Paul Zinken

Die Künste sind ein tragendes Element der Gesellschaft, sagt der Theaterintendant und Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Ulrich Khuon. Er macht sich für eine Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen stark – und hat dafür gute Argumente.

Berlin/Köln - Der Theatermacher Ulrich Khuon (69) hat dafür plädiert, in der Pandemie über eine langsame Öffnung von Kultureinrichtungen nachzudenken. „Ich glaube, es gibt gute Argumente, die Künste neben die Schulen und Kirchen im Sinne von Bildung und kultureller Teilhabe zu stellen“, sagte Khuon, der Präsident des Deutschen Bühnenvereins in Köln ist.

„Die Künste haben einen besonderen Wert. Wobei ich das schon einordnen will“, sagte Khuon, der selbst das Deutsche Theater in Berlin leitet. „Wir sind nicht so notwendig wie das Einkaufen von Lebensmitteln, wir kommen schon hinter Rewe. Aber wir sind in einer anderen, sozialverbindlichen Weise für die Gesellschaft ein tragendes Element.“

Museen früher an den Start bringen

„Wir sind Teil des Reflexionssystems dieser Gesellschaft – und zwar in einer anderen Weise als Freizeitangebote“, sagte Khuon der Deutschen Presse-Agentur. „Man könnte ja auch darüber nachdenken, dass man einzelne Segmente wieder öffnet – die Museen zum Beispiel früher an den Start bringt. Oder nur einzelne Spielstätten innerhalb der Theater wieder öffnen oder die Jugendarbeit forcieren.“

Seinen Posten beim Bühnenverein gibt Khuon nun nach vier Jahren ab. Am Wochenende soll die Nachfolge bekannt gegeben werden. Khuon bleibt bis 2023 Intendant des Deutschen Theaters in Berlin. Derzeit sind Theater und andere Einrichtungen bundesweit wieder geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Damit soll etwa eine Überlastung von Intensivstationen vermieden werden.