Die Esslinger Goldschmiedemeisterin Ellen Weber-Mack hatte die Idee für das Festival „Geben & Geben“. Foto: Roberto Bulgrin

Das solidarische Festival „Geben & Geben“ bietet jungen Künstlern, Handwerkern und Designern die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen und sich zu vernetzen. Zehn Prozent der Verkaufserlöse gehen an einen guten Zweck.

Keramik, Kerzen, Kleidung, Schmuck und Spielsachen – an drei Tagen an diesem Wochenende gibt es im Esslinger Kulturzentrum Dieselstraße handgemachte Einzelstücke, originelles Design, außergewöhnliche Handwerkskunst und Upcycling-Werke, die Altes mit neuem Glanz versehen. Was dieses Festival „Geben & Geben“ besonders macht: Die 20 Kunsthandwerker, Designer und Künstler aus ganz Baden-Württemberg, die drinnen ihre Arbeiten zeigen, spenden zehn Prozent der Verkaufserlöse für einen guten Zweck. Und draußen gibt es Raum zum Chillen, Plaudern, Musikhören und am Samstagabend ein Konzert mit dem Stuttgarter Allroundtalent Kim Hoss.

Das Festival findet zum vierten Mal statt

Die Idee zu „Geben & Geben“ hatte die Esslinger Goldschmiedemeisterin Ellen Weber-Mack während der Coronapandemie, als sie eine digitale Plattform gründete, damit Künstler, Handwerker und Designer auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen, sich austauschen und vernetzen konnten. 2021 wurde – mit 3G-Regel und Maskenpflicht – aus der Online-Initiative eine erste Messe im Kulturzentrum Dieselstraße. Seither ist das Besucherinteresse stetig gewachsen. „Geben & Geben“ hat sich zu einem Forum für junge Labels und Akteure aus der Kunst- und Kreativszene entwickelt.

Mittlerweile findet das Festival zum vierten Mal statt. Und im niedersächsischen Göttingen hat sich mit Esslinger Unterstützung ein Ableger gebildet, dort heißt es am 24. und 25. August „Geben & Geben“. In professionellen Kojen im großen Saal des Kulturzentrums gibt es Kerzen aus Rapswachs, Spielteppiche für Kinder, Accessoires für Sport, Alltag und Freizeit, Schmuckstücke aus Polymer-Ton, Linoldrucke, Dirndl-Unikate und nachhaltig gefärbte Textilien.

Natürlich sind auch Esslinger Unternehmen mit dabei: Carmen Reuther von Bicupa zeigt Unisex-Baby- und Kindermode, Colours of Annikin stellt Kunst und Kunstdrucke aus, Werner Veith hat seine Holzobjekte mit dabei, und der Poppinski Conceptstore für lokales Design und Handwerk erklärt sein Konzept. Die Esslingen Spirits Company präsentiert handgemachte Premium-Spirituosen, die Rösterei Lovely Lots serviert Spezialitäten-Kaffees und bei Kostbar-ES gibt es Cocktails.

„Vieles sind kleine Labels, manche stehen ganz am Anfang, andere machen das schon länger. Wir feiern den Mut, sich als Kreative selbstständig zu machen“, sagt die Initiatorin Ellen Weber-Mack. Mindestens so wichtig wie die Präsentation der eigenen Produkte ist für die Anbieter, Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen und sich gegenseitig zu unterstützen. So entstanden schon gemeinsame Projekte, Workshops und Kooperationen. Beim entspannten Bummeln kann man die Hersteller direkt zu ihren Ideen, Werkstoffen, Fertigungsprozessen und Produkten befragen. „Viele Besucherinnen und Besucher geben vor Ort ein ganz individuelles Stück in Auftrag, vielleicht in einer anderen Größe oder Farbe oder mit einem Wunschmotiv“, berichtet Ellen Weber-Mack.

Zehn Prozent des Gesamterlöses werden gespendet

Die ausstellenden Kreativen sind vom solidarischen Gedanken überzeugt und spenden zehn Prozent des Gesamterlöses. „Alle stehen dahinter und geben einen Teil ihres hart erarbeiteten Geldes für einen guten Zweck, das macht uns einzigartig“, freut sich Ellen Weber-Mack, die an den drei Tagen durch das Dieselstraße-Team und rund 20 Ehrenamtliche unterstützt wird. In den vergangenen beiden Jahren kamen jeweils fast 1500 Euro zusammen. In diesem Jahr geht das Geld an die gemeinnützige Amadeu-Antonio-Stiftung, deren Ziel es ist, die deutsche Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zu stärken.

Das Festival „Geben & Geben“ findet am Freitag, 26. Juli, von 18 bis 21 Uhr, am Samstag, 27. Juli, von 12 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 28. Juli, von 11 bis 17 Uhr statt. Der solidarische Eintrittspreis beträgt zwei bis fünf Euro.

Infos unter: www.gebenundgeben.de