Luka Modric will nach dem Spiel gegen Marokko entscheiden, ob er weiter in der Nationalmannschaft spielt. Foto: AFP/JACK GUEZ

Abschied zum WM-Abschluss? Luka Modric entscheidet nach dem Spiel gegen Marokko, ob er bis zur EM 2024 in der Nationalmannschaft weitermacht.

Luka Modric schnürte sich im Training mit einem versonnenen Lächeln die Schuhe - doch wie oft zieht er sie noch an? Diese bange Frage sorgt in Kroatien für deutlich größere Diskussionen als die Erfolgsaussichten gegen Marokko. Das Spiel um Platz drei bei der WM in Katar könnte für den Weltfußballer von 2018 die letzte Begegnung im Trikot der „Feurigen“ sein.

Nationaltrainer Zlatko Dalic rechnet fest damit, dass der 37-Jährige seine Länderspiel-Karriere auch nach dem Ende dieser Fußball-WM fortsetzen wird. „Natürlich möchte ich, dass er bei der EM 2024 noch dabei ist. Und ich bin mir auch sicher, dass er weiter dabei sein wird. Aber das ist natürlich seine Entscheidung“, sagte Dalic bei der Pressekonferenz zum Spiel am Samstag (16.00 Uhr/Magenta TV).

Der 37-Jährige beteiligte sich nach dem geplatzten Finaltraum an diesen Spekulationen nicht. Es sei „nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen“, sagte der Mittelfeldstratege mit dem feinen Fuß.

Entscheidung erst nach dem Spiel

Eine Entscheidung über seine Zukunft soll nach dem Spiel gegen Marokko am Samstag im Khalifa International Stadium in Ar-Rayyan fallen. Nach der Halbfinal-Niederlage gegen Argentinien (0:3) hatte Dalic angekündigt, dass er die Kroaten auch zur EURO nach Deutschland führen wird - am liebsten mit Modric. Denn die Erfüllung des Traums vom großen Titel erscheint mit dem kleinen Magier von Real Madrid (Vertrag bis Saisonende) deutlich wahrscheinlicher.

Doch zunächst wollen sich die Kroaten mit einer Medaille aus Katar verabschieden. „Für uns ist das ein großes Finale. Es geht um eine Medaille“, sagte der 56-Jährige. „Ich habe großen Respekt vor dem marokkanischen Team, sie sind die große Überraschung des Turniers. Dies ist die WM der kleinen Länder und der kleinen Nationalteams.“

In der Gruppenphase trennten sich beide Mannschaften torlos, danach begann Marokkos wundersame Reise durchs Turnier mit Siegen über Belgien, Spanien und Portugal. Der Final-Coup blieb den „Atlas-Löwen“ zwar verwehrt, doch in der Heimat ist die Euphorie riesig. „Ich denke, die ganze Welt ist stolz auf Sie“, ließ König Mohammed VI. das Team und Nationaltrainer Walid Regragui wissen.

Regragui nahm vor Ende der WM bereits die nächsten Ziele ins Visier. „Ich bin ehrgeizig, wir wollen ihn gewinnen“, sagte er mit Blick auf den Afrika-Cup Anfang 2024. 

Auch Achraf Hakimi hat die erste Enttäuschung nach der Niederlage gegen Frankreich (0:2) überwunden. „Wir müssen stolz darauf sein, was wir erreicht haben“, sagte der Ex-Dortmunder, „wir verabschieden uns erhobenen Hauptes.“