Die Münchner Kommissare Blohm und Eden flüchten vor den Rächern eines Immobilienclans mit drei Dragqueens aufs Land. Hat sich das Einschalten gelohnt?
Was taugt „Ein feiner Tag für den Bananenfisch“? Der neue „Polizeiruf 110“ aus München im Schnellcheck.
Die Handlung in zwei Sätzen Als ein Hausbesitzer im Münchner Bahnhofsviertel erschossen wird, beobachten drei Dragqueens die Tat auf dem Heimweg. Ihre Aussagen und Aufnahmen aus Überwachungskameras bringen die Kommissare Blohm (Johanna Wokalek) und Eden (Stephan Zinner) auf die Spur eines Immobilienclans aus Osteuropa.
Zahl der Leichen 1
Titel Was hat Cris Blohms vierter Fall mit J.D. Salingers Kurzgeschichte „A Perfect Day for Bananafish“ zu tun? Nichts. Statt auf „düster“ steht das Stimmungsbarometer in München auf „schrill“ und der Titel für die Verkleidungskunst der Dragqueens.
Thesen Die Kommissarin doziert am Tatort, als lese sie aus einem Lehrbuch vor; die Dragqueens referieren bei der Flucht aufs Land artig Pride-Probleme. Überhaupt treten die Münchner mit dem kantigen Humor einer Laienspieltruppe auf. Oder wie Eden sagt: „In jeder JVA herrscht mehr Niveau.“
Falsche Fährte Sind Clans für die Gentrifizierung deutscher Innenstädte verantwortlich? Man ahnt, dass ihre Mitglieder einfach nur greifbarer sind als die Strippenzieher der internationalen Immobilienspekulation.
Fazit Weil er das Leben queerer Menschen als Show inszeniert, zementiert dieser Fall eher Vorurteile, als an Strukturen zu rütteln. Leider nicht die einzige vertane Chance.
Spannung Note 4; Logik Note 3-4