Das Gesundheitsministerium hält an den Datenschutz-Richtlinien fest, die derzeit für die Corona-Warn-App gelten. Foto: dpa/Oliver Berg

Die Kritik von Winfried Kretschmann am Datenschutz der Corona-Warn-App perlt am Gesundheitsministerium ab. Dennoch sind einige Verbesserungen geplant.

Stuttgart - Nutzerdaten sollen auch weiterhin pseudonym verarbeitet werden: Das Gesundheitsministerium hat die Kritik des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann an der Corona-Warn-App zurückgewiesen. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ hatte Kretschmann bemängelt, dass der Datenschutz im Europa die Wirksamkeit von Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verringere.

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Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums teilte auf Anfrage unserer Redaktion am Montag mit: „Der Erfolg der App beruht auf Vertrauen.“ Die Corona-Warn-App sei kein Allheilmittel, sondern ein Baustein bei der Bekämpfung der Pandemie. „Am Grundprinzip und den hohen Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit ändert sich aber nichts.“

Nutzerfreundlichkeit soll überarbeitet werden

Verbessert werde derzeit das Zusammenspiel mit anderen Apps in Europa, die Messgenauigkeit und der Warnprozess. Außerdem soll die Bereitschaft der Nutzer erhöht werden, die von der App generierten Schlüssel mit anderen zu teilen. Die Nutzerfreundlichkeit soll zudem überarbeitet und die Anwendung in weitere Sprachen übersetzt werden.

Die App ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bereits mehr als 25 Millionen Mal heruntergeladen worden. Mehr als acht Millionen Testergebnisse seien an die Nutzer übermittelt worden. Das Problem: Nur etwa 60 Prozent haben sich dafür entschieden, ein positives Testergebnis mit anderen Nutzern zu teilen.