Die Verkäufer der Straßenzeitung „Trottwar“ gehören zum Stuttgarter Straßenbild. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Seit 1994 ist der Verkauf der Straßenzeitung ein Rettungsanker für sozial Benachteiligte. Hinter den Kulissen des Vereins geht es weniger mildtätig zu.

Die Männer und Frauen mit den roten Schürzen gehören seit 1994 zum Stuttgarter Straßenbild. Etwa 170 sozial benachteiligte Personen verkaufen die Straßenzeitung „Trottwar“ für 2,80 Euro – die Hälfte ist ihr Erlös, um damit sonstige Leistungen zu ergänzen. Den einen ermöglicht die Arbeit, Struktur in den Alltag zu bringen, und bewahrt mitunter vor Obdachlosigkeit, für viele andere ist es nur ein schöner Hinzuverdienst. Fest angestellt sind nur wenige. Rumänen und Slowaken bilden die stärksten Gruppen. Derzeit herrscht offenbar ein Mangel an Bedürftigen, umsatzstarke Plätze in der City sind unbesetzt. Per Annonce werden auch Rentner und Alleinerziehende angesprochen.