Die 33 steht symbolisch für den Ku-Klux-Klan. Foto: Roberto Bulgrin

Die Stadt Esslingen hat die verfassungsfeindliche Symbole auf der Burg entfernt. Ab Mitte März finden die Wochen gegen Rassismus in Esslingen und Ostfildern statt mit vielen Veranstaltungen.

Esslingen - Die rechtsextremen Symbole auf der Esslinger Burgstaffel wurden von der Stadt entfernt. Das bestätigte Sprecher Roland Karpentier.

Leser hatten die Eßlinger Zeitung informiert, dass dort zahlreiche rechtsextremen Symbole zu finden seien. Die Redaktion überprüfte die Information. Der Reporter musste nicht lange suchen: Er fand auf dem Boden, am Geländer und an der Wand Hakenkreuze und verschiedenen Zahlensymbole. Die 88 steht für „Heil Hitler“ , die 33 ist ein Kürzel für den Ku-Klux-Klan, einer rassistischen und gewalttätigen Organisation aus den USA. Die Burgstaffel ist ein von Touristen und einheimischen Spaziergängern viel begangener Weg.

Karpentier hatte gleich nach der Tat versprochen, dass die Stadt schnell handeln werde. Schmierereien kämen allerdings häufiger an dieser Stelle vor. Die Täter hätten mit Konsequenzen zu rechnen. In der Stadt gebe es „null Toleranz gegenüber Hakenkreuzschmierereien, erst recht nicht in diesen Tagen“.

Mit „in diesen Tagen“ spielte Karpentier auf Hanau an. Dort hatte es einen rassistischen Anschlag gegeben. Elf Menschen wurden ermordet. Insgesamt lässt sich an Statistiken ablesen, dass rechtsextreme Gruppierungen in Deutschland stärker in Erscheinung treten. Rassistische Aggressionen nehmen gleichfalls zu. Heftig diskutiert wird in Deutschland, inwiefern verbale (oder symbolische) Handlungen den Boden für tatsächliche rassistische Gewalt bereiten können.

Um gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein Zeichen zu setzen, organisieren in Esslingen und Ostfildern verschiedene Institutionen, Gruppen und Beratungsstellen die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Insgesamt 26 Veranstaltungen finden in Esslingen von Montag, 16., bis Sonntag, 29. März statt unter dem Motto „Vielfalt bereichert“. Die Veranstaltungen werden über die gesamte Stadt verteilt. Erstmals beteiligt sich auch die Stadt Ostfildern an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Mit einer Flaggenaktion, Statements auf der Homepage und einem umfangreichen Programm soll ein klares Zeichen gesetzt werden. „Zum Zusammenhalt in einer Stadtgesellschaft gehört auch, jeder Form von Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Gewalt entgegenzutreten“, betonte am Donnerstag Oberbürgermeister Christof Bolay. Insgesamt haben rund ein Drittel der knapp 40 000 Bürger der Stadt internationale Wurzeln.