Im Trainingslager von Lokomotive Moskau in Spanien war die Welt für Lutz Siebrecht (li.) und Markus Gisdol noch in Ordnung. Foto: Baumann/Julia Rahn

Trainer Markus Gisdol und Teammanager Lutz Siebrecht haben Konsequenzen gezogen und sind beim russischen Erstligisten Lokomotive Moskau zurückgetreten. Sie flogen am Dienstag nach Deutschland zurück.

Stuttgart/Moskau - Am Montagabend waren die letzten Formalitäten geklärt und die Verträge bei Lokomotive Moskau aufgelöst, am Dienstag saßen Markus Gisdol und Lutz Siebrecht schon im Flugzeug. Über Istanbul ging es zurück in ihre schwäbische Heimat. „Sie konnten ihre Arbeit moralisch nicht mehr vertreten. Russland führt einen Krieg, wie soll man da eine Fußballmannschaft bei Laune halten“, sagte Gisdols Berater Joannis Koukoutrigas. Gisdols bisheriger Assistent, der Ex-VfB- und Hoffenheim-Profi Marvin Compper, blieb dagegen vorerst in Moskau und soll interimsweise das Traineramt übernommen haben.

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Seit Mitte Oktober war Gisdol Trainer bei dem von der staatlichen Eisenbahngesellschaft finanzierten russischen Erstligisten, Ende Oktober folgte Siebrecht als Teamkoordinator. Der 54-Jährige hatte seinen Job als Sportlicher Leiter bei Oberligist Stuttgarter Kickers dafür aufgegeben. Der Mann, der die beiden nun wieder in Bad Überkingen lebenden Schwaben nach Moskau holte, war schon Anfang Dezember nicht mehr da war: Ralf Rangnick, der den Chefposten als Leiter Sport und Entwicklung im Juli 2021 übernommen hatte, verabschiedete sich zu Manchester United.

Deshalb drängt sich der Verdacht auf: Das Projekt Moskau stand für Gisdol und Siebrecht, die beiden ehemaligen Jugendspieler des SC Geislingen, schon im vergangenen Jahr unter keinem guten Stern.