Es ist noch nicht einmal zwei Monate her, da wurde in einer Kita im Aichtaler Stadtteil Neuenhaus (Kreis Esslingen) Schimmel entdeckt. Bedrohlich genug, um die Kinder nicht wieder ins Haus zu lassen. Jetzt steht fest: Das Gebäude ist nicht zu retten.
Die Schimmel-Kita von Aichtal-Neuenhaus wird abgerissen. Die Schimmelsporen wurden im Oktober in der Kita Pavillon entdeckt. Die Kinder durften daraufhin das Gebäude nicht mehr betreten.
Damals hieß es noch, die Kinder könnten zurück, sobald der Schaden behoben ist. Das wird allerdings niemals der Fall sein. Denn am Montag teilte Sebastian Kurz, der Bürgermeister der Stadt, eine endgültige Entscheidung mit: „Das Gebäude muss aufgrund von Schimmelbefall abgerissen und neu errichtet werden.“
Kinder in Aichtal im Kreis Esslingen müssen in andere Kita ausweichen
Die Kinder der Kita Pavillon seien kurzfristig anderen Betreuungseinrichtungen zugeteilt worden. So werde es auch in der nächsten Zeit bleiben müssen. Der Plan der Stadt: Sie möchte„nun sehr zügig ein Provisorium einrichten und die Weichen für einen Neubau stellen“. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats hat schon grünes Licht gegeben. „Gemeinderat und Verwaltung haben so schnell gehandelt, wie es nur möglich war. Das Thema Betreuung hat in Aichtal einen hohen Stellenwert“, sagte Kurz. Die Investition werde sich auf mehrere Millionen Euro belaufen.
Die Krippengruppen U3 und Ü3 zogen in die Kita Weckholder und in die neben dem Pavillon gelegene Kita Brücke um. Dort ist es jetzt erst mal eng geworden. Um den Kindern mehr Spiel- und Bewegungsfläche zur Verfügung zu stellen, wurden drei Containermodule aufgestellt, so die Stadtverwaltung.
Damit Kinder und Eltern auch während der Bauzeit nur kurze Wege zurücklegen müssen, plant die Stadt einen Interimsbau mit mehreren Modulen, der im ersten Halbjahr 2025 auf einer Teilfläche des Hallenbad-Parkplatzes entstehen soll, wurde aus dem Rathaus mitgeteilt. Die Vorbereitungen dafür laufen offenbar bereits.
Das Gebäude wurde in den 1970er Jahren errichtet und 1992 erweitert. Seit 2014 wurden aufgrund von Geruchsbelästigungen mehrere umfassende Untersuchungen der Raumluft durchgeführt. Dabei konnten nach Aussagen der Verwaltung aber nie Schimmelsporen nachgewiesen werden.
Eine erneute Messung vor vier Wochen habe dann aber ergeben, dass ein Gruppenraum „ein aktuelles Feuchteproblem aufweist“. Zudem gebe es Hinweise auf Schimmelbefall in der Baukonstruktion. Die Quelle der Schimmelsporen konnte allerdings nicht identifiziert werden.