Auf dem Lerchenhof in Köngen stehen die Angusrinder von Frühjahr bis Herbst auf der Weide. Foto: dpa/Stefan Puchner

Familie Melchinger öffnet am 25. Juni den Lerchenhof in Köngen (Kreis Esslingen) für eine Betriebsführung im Rahmen der Landesaktion Gläserne Produktion.

Fleisch war jahrtausendelang ein fester Bestandteil unserer Ernährung – doch heute steht es zunehmend in der Kritik. Ist Fleischkonsum und Tierwohl überhaupt vereinbar? Diese Frage versucht Familie Melchinger bei einer Betriebsführung im Lerchenhof in Köngen zu beantworten. Am Mittwoch, 25. Juni, gewährt sie im Rahmen der Aktion Gläserne Produktion Interessierten einen Einblick in die artgerechte Mutterkuhhaltung ihrer Angusrinder.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden auf dem Lerchenhof Angusrinder gehalten und das Fleisch überwiegend direkt ab Hof vermarktet. Mittlerweile wird der Nebenerwerbsbetrieb mit Unterstützung von drei Generationen geführt. „Unsere Rinder sind von Frühjahr bis zum Herbst auf der Weide. Sollten im Sommer Rinder im Stall sein, so werden sie mit Gras von den umliegenden Streuobstwiesen gefüttert“, berichtet Tobias Melchinger. „Im Winter bekommen unsere Angusrinder Heu und Silage aus eigener Produktion sowie Weizenschrot in Bioqualität.“

Die gesamte Muttermilch kommt den Kälbern zugute

Die Mutterkühe bringen im Spätherbst und im Winter den Nachwuchs im Stall zur Welt. Im Frühjahr geht es dann für beide hinaus ins Freie. Das Kennzeichen der Mutterkuhhaltung ist, dass Kuh und Kalb sieben bis neun Monate zusammen auf der Weide bleiben. Die Kühe werden in dieser Zeit nicht gemolken. Stattdessen kommt die gesamte Milch den Kälbern zugute, die, wenn sie ausgewachsen sind, besonders feinfaseriges Fleisch aus der Region für die Region liefern. Dabei achten die Landwirte auf eine stressminimierte Verladung der Tiere und einen kurzen Transportweg zum Schlachthof.

Bei einer Führung durch den Stall und über die Weiden, die im Landschaftsschutzgebiet „Sauhag“ liegen, werden Fragen zur Mutterkuhhaltung beantwortet: Was und wie viel fressen die Tiere? Wie funktioniert ein Tretmiststall? Was versteht man unter einem geschlossenen Betriebskreislauf? Welche Vorteile für Natur- und Klimaschutz sind mit der Mutterkuhhaltung nach Bio-Richtlinien und der Direktvermarktung verbunden? Darüber hinaus informiert Regionalmanager Thomas Meier über die Aufgaben und das Engagement der Bio-Musterregion Schwäbische Alb.

Die Betriebsführung beginnt um 18 Uhr und dauert anderthalb Stunden. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefonnummer 07381 / 939 77 341 oder per Mail an landwirtschaftsamt@kreis-reutlingen.de