Johannes Berger und Lena Härter-Berger sind selbst Eltern einer zweieinhalb Jahre alten Tochter. Foto: Simon Granville

Lena Härter-Berger und Johannes Berger haben 2023 „LiLo“ gegründet. Mit Geschenkboxen für Eltern von Neugeborenen und Säuglingen wollen sie die Suche für Menschen erleichtern, die wenig Zeit und Berührungspunkte mit Kindern haben.

Der Beißring in Brezelform sei beliebt, genauso die Rassel mit Teddy-Stoff, auf der ein Säugling auch herum kauen kann. Lena Härter-Berger und Johannes Berger haben in ihrer Wohnung in Ludwigsburg eine cremefarbene Kiste vor sich stehen, die gefüllt ist mit einer Wickelunterlage, einer Spieluhr und Windelbalsam. 2023 haben sie ihr Start-up Little Love, kurz LiLo, gegründet.

Die Idee: Geschenkboxen, die Nützliches und Spielerisches kombinieren – ideal für Menschen, die wenig Zeit oder Erfahrung mit Babys haben. Wie so oft entstand die Geschäftsidee aus dem eigenen Alltag heraus. „Wir haben gemerkt, wie schwer es ist, Eltern etwas Passendes zu schenken“, sagt Lena Härter-Berger. „Und das, obwohl wir selbst Eltern sind.“ Oft greife man zu Bodys, aus denen die Kinder schnell herauswachsen. Sie selbst lege Wert darauf, dass Geschenke nicht nur praktisch, sondern auch schön sind. Also habe sie irgendwann abends zu ihrem Mann gesagt: Lass’ uns das versuchen.

In der Magnetbox landen lieb gewonnene Sachen des Kindes

Die auf Wunsch personalisierte Magnetbox soll nicht einfach nur ein Karton sein, der weggeschmissen wird. Stattdessen sollen darin „lieb gewonnene Sachen des Kindes landen, die es dann vielleicht mal zum 18. Geburtstag bekommt“, sagt Johannes Berger.

In der leeren Box steht „Deine Box voller schöner und liebevoller Momente“. Foto: Simon Granville

Mit den Produkten in der Box habe das Ehepaar selbst gute Erfahrungen gemacht. Ein Beispiel: die Heilwolle, die ihre Hebamme empfohlen habe. „Das sind Insidertipps, die wir weitergeben wollen“, sagt der 35-Jährige. Mit der Zeit sollen außerdem immer mehr eigene Produkte wie die Meilenstein-Karten dazukommen, die Lena Härter-Berger selbst entwirft. Karten mit Aufschriften wie „Mein erstes Bad“ oder „Mein erster Zahn“ können neben das Baby gelegt und fotografiert werden, um Entwicklungsschritte festzuhalten.

Seit einem Jahr verkauft das Paar die Boxen, die zwischen 35 und 125 Euro kosten. Circa 250 Stück wurden bisher im Online-Shop bestellt. Unter den Kunden sind viele Männer und Unternehmen.

Die Idee, es den Kunden möglichst einfach zu machen und fertige Boxen anzubieten, kommt an, doch immer mehr Käufer stellen sie selbst zusammen. Man lerne dazu und sei noch in der Findungsphase, sagen Lena Härter-Berger und Johannes Berger. Onlineshop, Google, Instagram-Werbung, der Umgang mit Unternehmen: Es gibt viel zu beachten. „Wir haben uns bisher allein durchgekämpft“, sagt die 34-jährige Lena Härter-Berger.

Nach der Arbeit noch Boxen packen

Neben ihrer regulären Arbeit als Marketing-Managerin und Vertriebler sind die beiden auch Start-up-Besitzer und Eltern. Wie funktioniert das? „Nach Feierband teilen wir es uns auf“, sagt Härter-Berger. „Und man versucht es in den Alltag zu integrieren“, sagt Berger. Auf dem Weg zur Kita kurz bei der Post vorbei, in den freien Minuten Mails checken. „Oft fehlen Zeit und Energie, aber es macht Spaß und ist was Eigenes“, sagt Berger. Partner und gleichzeitig Geschäftspartner sein – das funktioniere bisher ganz gut. Lena Härter-Berger ist der kreative Kopf, Johannes Berger Kritiker und Kassenwart. „Wir ergänzen uns gut“, sagt sie.

Ihr Ziel: Einer von beiden soll sich irgendwann Vollzeit um „LiLo“ kümmern. Lena Härter-Berger träumt von einem Laden in Ludwigsburg, vielleicht mit einer Stickmaschine, um Babydecken vor Ort zu personalisieren. Auf der Website sollen Schwangere Wunschlisten erstellen und mit Freunden teilen können. Außerdem arbeitet sie an einem Kontrastbuch, das die Sehfähigkeit von Babys fördert. „Wir möchten die erste Adresse für besondere Geschenke sein“, sagt sie.