Neun der 17 mit Fahndungsfotos gesuchten Männer sind identifiziert. Foto: dpa/Silas Stein (Archiv)

Die Ermittlungsgruppe Eckensee kann drei weitere Verdächtige von der Fahndungsliste streichen: Zeugenhinweise brachten sie auf die Spur der mutmaßlichen Randalierer.

Stuttgart - Die Liste der gesuchten Randalierer aus der Krawallnacht, nach denen die Stuttgarter Polizei mit einer Öffentlichkeitsfahndung sucht, wird immer kürzer. Mehr als die Hälfte hat die Ermittlungsgruppe Eckensee inzwischen identifizieren können. Zum Teil, weil sich die Gesuchten selbst stellten, zum Teil aufgrund von Zeugenhinweisen, die zur Identifizierung führten. Neun wurden aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung ausfindig gemacht. Die Fotos der Gesuchten, welche am 8. März veröffentlicht worden waren, hat die Polizei aus dem Netz genommen.

Damit sind noch acht der ursprünglich 17 Tatverdächtigen zur Fahndung ausgeschrieben. Den Gesuchten wird schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Sie sollen zu den geschätzt 500 überwiegend jungen Männern gezählt haben, die in der Nacht vom 20. zum 21. Juni 2020 in der Stuttgarter Innenstadt randalierten. Nach einer Drogenkontrolle der Polizei eskalierte die Situation, Hunderte stellten sich gegen die Polizei. Sie griffen Beamte an, schlugen Scheiben ein und plünderten Geschäfte.

Sechs junge Männer stellen sich der Polizei

Sechs der Tatverdächtigen gaben dem nach, was die Ermittelnden Fahndungsdruck nennen: Als sie ihr Foto im Netz sahen, meldeten sie sich lieber selbst, da sie so gut zu erkennen waren. Die drei weiteren Tatverdächtigen konnten aufgrund der Hinweise, die von Zeugen kamen, ausfindig gemacht werden. Zwei wurden bereits festgenommen. Einer von ihnen kam in Untersuchungshaft, der andere wieder auf freien Fuß. Beim dritten weiß die Polizei zwar, um wen es sich handelt, hat ihn aber noch nicht gefunden.

Für die Öffentlichkeitsfahndung gelten strenge Kriterien. Es müssen erhebliche Straftaten zugrunde liegen. Zudem muss die Polizei nachweisen, dass sie mit allen anderen Ermittlungsansätzen nicht mehr weiterkommt.