Der Neurochirurg Pascal Militzer verstärkt die Unfallchirurgie im Krankenhaus Leonberg. Foto: Klinikverbund Südwest/ 

Der Experte für die Wirbelsäule betreibt in der Stadt eine Praxis und übernimmt gleichzeitig neurochirurgische Operationen am Leonberger Krankenhaus

Können Erkrankungen oder Verletzungen am zentralen oder peripheren Nervensystem nicht konservativ behandelt werden, übernimmt der Neurochirurg; beispielsweise bei Bandscheibenvorfällen oder Verletzungen der Wirbelsäule.

In der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Leonberg sind dies künftig Fälle für Pascal Militzer, der seit Kurzem das Klinikteam verstärkt. Das besondere dabei: Neben seiner Tätigkeit im Krankenhaus wird er eine eigene Praxis in Leonberg führen. Dieses Zusammenspiel ermöglicht, dass künftig im Leonberger Klinikum auch neurochirurgische Eingriffe durchgeführt werden können.

Zahlreiche berufliche Stationen

Der heute 55-Jährige ist bereits seit 2005 Facharzt für Neurochirurgie. Nach Stationen am Uniklinikum in Aachen und in Karlsruhe, war er zwei Jahre am Departement of Neurosurgery des New York University Medical Center in den USA. Im Jahr 2000 kehrte Militzer nach Deutschland zurück.

Sein beruflicher Weg führte den Neurochirurgen vom hohen Norden am Campus Lübeck des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in den tiefen Süden zum Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg und zum Klinikum Deggendorf.

Danach arbeitete Militzer 15 Jahre als niedergelassener Arzt in einer Neurochirurgischen Praxis in Heidelberg. Dort versorgte er seine Patienten in Kooperation mit dem St. Josef-Krankenhaus Heidelberg.

Mikrochirurgie zum Wohl des Patienten

Die Kombination aus Praxis und Klinik hat sich als sehr tragfähig erwiesen und wird nun auch in Leonberg umgesetzt: Pascal Militzer wird eine neurochirurgische Praxis in der Stadt betreiben und in Kooperation mit der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Krankenhaus Leonberg neurochirurgische Patienten betreuen.

Der 55-Jährige ist spezialisiert auf Wirbelsäulenleiden. Nach dem Motto „so wenig wie möglich“, führt er Eingriffe mikrochirurgisch minimalinvasiv durch. Ziel ist es, so erklärt der Klinikverbund Südwest, „die Lebensqualität des Patienten zu verbessern und neurologische Schäden abzuwenden“.

Das neurochirurgische Angebot fällt in die Ägide des neuen Chefarztes der unfallchirurgischen und orthopädischen Klinik, Holger Rieske, der dem langjährigen Klinikleiter Michael Sarkar folgt, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.

Rieske hat seinen Dienst in Leonberg bereits angetreten, die symbolische Staffelübergabe erfolgt aber erst an diesem Mittwoch. Michael Sarkar hat die Klinik für Unfallchirurgie neun Jahre geleitet. Als er 2014 die Führung übernommen hatte, wurde heftig über die künftige Ausrichtung des Leonberger Krankenhauses diskutiert.

Wichtige Standbeine für die Leonberger Klinik

Dass der Klinikverbund damals einen renommierten Mediziner und Privatdozenten verpflichtet hatte, galt als wichtiges Signal für eine gute Zukunft des Klinikstandortes.

Heute ist es nicht viel anders: Mittlerweile hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die kleineren Häuser im Visier. Die Entscheidung des Aufsichtsrates, den Chefposten in der Leonberger Unfallchirurgie und Orthopädie nach Sarkars Ausscheiden neu zu besetzen, gilt als wichtiger Fingerzeig: Geht es nach dem Aufsichtsrat unter dem Vorsitz des Landrats Roland Bernhard und dem Geschäftsführer des Klinikverbundes, Alexander Schmidtke, soll diese Abteilung eine tragende Säule des Krankenhauses Leonberg sein. Als zweites wichtiges Standbein für die Klinik Leonberg gilt die Gastroenterologie von Chefärztin Barbara John und die Bauchchirurgie unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Wolfgang Steurer.