Das Gebäude an der Villeneuvestraße soll weiterhin für Flüchtlinge da sein – allerdings auf andere Art. Foto: Archiv/Birgit Kiefer

In Kornwestheim wird eine Erstaufnahmestelle des Landes für Asylsuchende entstehen. Der Gemeinderat hat dem Vorhaben zugestimmt, das der Stadt außer Kosten auch Vorteile bringt.

Das aktuell als Flüchtlingsunterkunft genutzte Gebäude an der Villeneuvestraße 92 in Kornwestheim wird eine Erstaufnahmeeinrichtung (EA) des Landes Baden-Württemberg für Asylbewerber. Dafür sprach sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich aus. Die einzige Gegenstimme kam aus der Fraktion Grüne/Linke.

Spätestens im Juli 2024 soll die Erstaufnahmeeinrichtung in Betrieb gehen. Im kommenden Frühjahr sollen die Renovierungsarbeiten und baulichen Anpassungen beginnen. Neben einer Zaunanlage samt Pforte wird beispielsweise eine Kantine entstehen. Auch Isolierzimmer müssen eingerichtet werden. An den Gesamtkosten des Umbaus von rund sieben Millionen Euro beteiligt sich das Land mit zwei Millionen Euro. Den Betrieb der Einrichtung finanziert das Land allein. Die Unterkunft wird Platz für bis zu 220 Personen bieten.

Mieteinnahmen und Freistellung

Die Einrichtung der Erstaufnahme ist für die Stadt mit Vorteilen verbunden. Neben der langfristigen Vermietung über zehn Jahre an das Land Baden-Württemberg profitiert Kornwestheim künftig auch vom sogenannten LEA-Privileg. Damit wird die Stadt von Zuteilungen Asylsuchender im Rahmen der Anschlussunterbringung freigestellt.