Der englische Sprechsänger Eddie Argos hat mit seiner Band Art Brut sein Publikum in der Schorndorfer Manufaktur unterhalten – und zugleich vorgeführt, was große Popstars ausmacht.
Eddie Argos hat eine dadaistische Ader und kommt oft satirisch auf den Punkt. Wie wird sein Date reagieren, wenn er einen Kuss unterbricht, um einen geliebten Popsong lauter zu drehen? Darum geht es in „Pump Up The Volume“, dem Eröffnungsstück der Punk-infizierten Brit-Rock-Band Art Brut am Donnerstag in der Schorndorfer Manufaktur. Deren Stil ist nicht leicht zu fassen, und davon handelt „Bad Weekend“: Weil er die Musikpresse so lange nicht gelesen habe, wisse er nicht mehr, welchem Genre Art Brut angehörten, erklärt Argos, und schließt daraus: „Popular culture no longer applies to me.“ - „Die Populärkultur gilt nicht mehr für mich.“ Der Sprechsänger deklamiert seine knappen Verse am liebsten mit dezidiert südenglischem Akzent, nur selten singt er im eigentlichen Sinn. Er sticht als Original heraus im britischen Popzirkus und könnte als Figur aus einer Komödie von Oscar Wilde durchgehen – inklusive der dafür notwendigen melancholischen Erdung.
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