Politisch explizit, unerbittlich intensiv: Die US-Band Algiers changiert in der Manufaktur begeisternd zwischen Kirche und Club.
Seit ihrer Albumpremiere im Jahr 2015 spielen Algiers nun schon an gegen die Fäulnis des Spätkapitalismus, gegen Rassismus und Polizeiwillkür, gegen mit Füßen getretene Menschenrechte und den Niedergang des Humanismus – aber ein besserer Ort ist die Welt seither bekanntlich nicht geworden. Was also macht ein solch jahrelanger, auf den ersten Blick vergeblicher Kampf für eine gerechtere Gesellschaft mit einer derart engagierten und politisch expliziten Band: Radikalisiert man sich in seinem Ausdruck? Oder führt der Weg eher in die Resignation? Nun, nicht zuletzt macht eine solch desillusionierende Erfahrung: müde. Einen handfesten Burn-out hatten sich Algiers-Sänger Franklin James Fisher und sein Kumpel, der Keyboarder und Bassist Ryan Mahan, 2020/21 eingefangen, weshalb die Zukunft dieses Quartetts aus Atlanta monatelang ziemlich auf der Kippe stand.
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