Die Müllwerker im Rems-Murr-Kreis sollen in den kommenden Wochen die Biotonnen verstärkt kontrollieren. Foto: dpa/Patrick Seeger

Weil viele Haushalte offenbar nach wie vor ihren Müll schlecht trennen, führt die Abfallwirtschaftsgesellschaft in den nächsten zwei Wochen verstärkte Kontrollen der Biotonnen durch. Falsch befüllte Behälter bleiben ungeleert stehen.

Noch immer landen im Rems-Murr-Kreis offenbar zu viele Dinge im Biomüll, die dort nicht hingehören. Neben Glas, Metall und Restmüll seien es hauptsächlich Plastiktüten und Verpackungen, die kostenintensiv aus dem Biomüll sortiert werden müssten, heißt es in einer Mitteilung der kreiseigenen Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWRM). Fast 7000 Tonnen an Fremdstoffen mussten demnach allein im vergangenen Jahr teuer entsorgt werden – Kosten, die mit einer besseren Qualität des Biomülls vermeidbar wären.

Kleinste Plastikteile landen im Kompost

Plastiktüten & Co. belasteten nicht nur die Gebührenkalkulation, sie seien auch für die Erstellung von gut verwertbarem Kompost ein Problem. Denn weil die Tüten nicht vollständig aussortiert werden könnten, blieben kleinste Plastikteilchen in der Erde zurück, die wiederum letztendlich auch in der Nahrungskette und somit in den Mägen der Verbraucher landen könnten. Auch vermeintlich als kompostierbar angebotene Kunststoffbeutel sind im Rems-Murr-Biomüll seit diesem Jahr verboten. Die Beutel verrotteten viel zu langsam und könnten daher im Verarbeitungsprozess der Biovergärungsanlage nicht abgebaut werden, lautet die Erklärung für das Verbot. Das gleiche gelte für Kaffeekapseln, Besteck und sonstige Produkte, die als kompostierbar beworben würden.

Aus diesen Gründen kündigt die Abfallwirtschaftsgesellschaft jetzt in der Zeit zwischen 10. und 21. Oktober verstärkt Kontrollen der zur Leerung bereitgestellten Biotonnen an. Die Müllwerker sind einerseits angehalten, einen Blick in die Tonnen zu werfen, andererseits sind mehrere Sammelfahrzeuge mit Detektoren ausgestattet, die Fremdstoffe im Behälter erkennen. Falsch befüllte Tonnen würden mit einem roten Anhänger versehen und nicht geleert.

Müllsünder müssen nachsortieren oder eine Banderole kaufen

Wen dieses Schicksal ereilt, der könne entweder nachsortieren und die Tonne bei der nächsten Leerung wieder an den Straßenrand stellen oder eine entsprechende Banderole erwerben, um die Bio- bei der nächsten Restmüllabfuhr leeren zu lassen.

Erst vor zwei Jahren hatte die AWRM eine ähnliche Kontrollaktion durchgeführt. Bei etwas mehr als 50 000 kontrollierten Biotonnen waren rund 2000 beanstandet worden. Rund vier Prozent der Haushalte erhielten eine rote Karte. Die Kampagne habe deutliche Wirkung gehabt, hieß es seitens der AWRM in der Bilanz. Offenbar aber ist die Wirkung bereits wieder verpufft.

Kontakt Die Abfallberatung ist unter 0 71 51/501-95 35 oder per Mail an info@awrm.de erreichbar. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Abfallwirtschaftsgesellschaft www.awrm.de .