Pianist und Dirigent Konstantinos Kalogeropoulos hat sich ganz dem Musical verschrieben – jetzt erscheint seine erste CD „Piano Impact“ mit Musical-Melodien. Foto: Weiß - Weiß

Vom Eiskunstlauf bei der ESG über das Pianospiel bei Musicals bis hin zur Leitung von Chören: Konstantinos Kalogeropolous hat sich an vielen Stationen künbstlerisch bewiesen. Nun bringt er seine erste CD raus.

EsslingenSein Lebenslauf ist lang und weist jede Menge äußerst erfolgreiche Stationen auf – dabei ist Konstantinos Kalogeropoulos gerade mal 35 Jahre alt: Als Jugendlicher bei der ESG als Eiskunstläufer unterwegs, war er nach seinem Abitur am Georgii-Gymnasium einer der ersten Absolventen des Stuttgarter Studiengangs „Diplommusiklehrer Musiktheorie/Neue Medien“. Direkt danach komponierte er die Musik für einen preiswürdigen Horrorfilm, bevor er für seine Doktorarbeit die Musik des „Ring der Nibelungen“ mit der der „Herr der Ringe“-Filmtrilogie verglich. Mittlerweile hat er sich in der weiten Welt des Musicals als Pianist, Dirigent und musikalischer Leiter einen Namen gemacht und absolviert rund 130 Auftritte pro Jahr. Trotzdem hat er nach wie vor einen Lehrauftrag für Klavier an der Esslinger Musikschule und dirigiert den Deizisauer Chor Happy Voices. Jetzt hat der Musiker unter dem Titel „Piano Impact“ seine erste eigene CD eingespielt.

Sechs Jahre lang spielte Kalogeropoulos bei den Stuttgarter Musicals im Orchester Klavier: „‘Wicked‘, ‚Tanz der Vampire‘ und ‚Rebekka‘ – da spielt man en suite achtmal die Woche und lernt, jederzeit Qualität abzuliefern“, sagt er heute. Anschließend entwickelte er mit Kollegen eine „Musical and Dinner“-Show, seit 2014 setzt der 35-Jährige am Landestheater Dinkelsbühl mit großem Publikumserfolg Theaterstücke, Musicals, Swing- und Schlager-Revuen musikalisch in Szene. Er ist mit der „Michael Jackson Memory Tour“ unterwegs und begleitet die „Musical Gentlemen“ am Flügel. In diesem Jahr steht Kalogeropoulos beim Musical „Die Päpstin“ und rund 60 mal bei „Ludwig 2“, einer musikalischen Show über den legendären Bayernkönig, am Pult, bevor er ab Dezember als Bar-Pianist für sechs Wochen auf einem Kreuzfahrtschiff Singapur, Asien, Australien und die Südsee bereist.

Klavier statt Gesangssoli

Am Genre des Musicals begeistert den Pianisten, dass es sehr unterschiedliche Stilrichtungen zusammenbringt: „Die musikalische Bandbreite von der Ballade bis zum Up-tempo-Stück ist enorm, das ist eine tolle Herausforderung. Und ich liebe diese Art Show mit ihren unterschiedlichen Komponenten: Das Theaterstück mit seinen Inhalten, die Musik, die Schauspieler, die Sänger, das Orchester, das Bühnenbild – und alle gemeinsam interpretieren die Geschichte, damit das Publikum einen schönen Abend hat.“ Kalogeropoulos hat schon mit Musical-Größen wie Uwe Kröger, Kevin Tarte, Anna Hofbauer und Pia Douwes gearbeitet, vor zwei Jahren hat gar der große Wagner-Tenor René Kollo unter seinem Dirigat in „Ludwig 2“ als Schattenmann den „Kini“ singend dahingemeuchelt. „Ich habe eine irrsinnige Freude an dem, was ich tue“, betont Kalogeropoulos, dessen Leidenschaft sich mit Professionalität paart: „Ich bin Perfektionist. Ich muss mich zu 120 Prozent vorbereiten, damit ich 100 Prozent abliefern kann.“

Für seine erste eigene CD hatte Konstantinos Kalogeropoulos die Idee, bei den meisten der 13 Songs die Gesangsstimme durch das Klavier zu ersetzen und in orchestrale Arrangements einzubetten: „Es ist ein Novum, dass das Klavier Solist und führende Stimme ist.“ Natürlich dürfe man den Grundcharakter der Songs nicht verändern: „Aus Michael Jacksons ‚Bad‘ kann ich kein Volkslied machen. Trotzdem hat man als Interpret viel Freiheit und kann seine eigenen Gefühle einfließen lassen.“ Ob „Irgendwo auf der Welt“ von den Comedian Harmonists, das rockige „Crazy Little Thing Called Love“ von Queen, eine fetzige Bach-Adaption oder das romantische „Frei wie der Wind“ aus dem Musical „Snowhite“ – ausgewählt hat Kalogeropoulos für das Album lauter Songs, die ihm ganz besonders am Herzen liegen.

Waschechter griechischer Esslinger

Schaut man sich seine Erfolge in den letzten zehn Jahren an, muss die Frage erlaubt sein, ob er nicht Angst hat, irgendwann abzuheben? „Man kann durchaus süchtig danach werden, bewundert und beklatscht zu werden. Ich habe schon Existenzen zugrunde gehen sehen. Dieses ganze Halli-Galli-Bling-Bling des Showbusiness kann ganz böse enden, wenn man nur in dieser Sphäre lebt und keine Bodenhaftung hat“, weiß er. Er selbst sieht sich gegen diese Gefahr gewappnet: „Die Musik ist mein Zuhause, egal, wo ich bin auf der Welt. Und das Alltägliche hält mich am Boden: Das Unterrichten in Esslingen, der kurze Smalltalk im Sekretariat, die Proben mit dem Chor in Deizisau. Und zwei Stunden Klavierüben täglich“, wird Kalogeropoulos ernst. Außerdem erden ihn Familie und Freunde. „Aber diese Beziehungen muss man pflegen, dafür muss man sich Zeit nehmen“, betont er. Obwohl „Konsti“, wie ihn seine Freunde nennen, beruflich oft weit weg von Zuhause unterwegs ist und mittlerweile in Reutlingen lebt, hat er noch jede Menge Kontakte in den Kreis Esslingen: „Esslingen ist Heimat und Basis für mich. Ich bin ein waschechter griechischer Esslinger.“

Beim Konzert der Musical Gentlemen in der Stadthalle im Quadrium Wernau am Samstag, 21. April, um 19 Uhr ist Konstantinos Kalogeropoulos am Flügel zu erleben. Gäste sind Musical-Darstellerin Anja Wendzel und der Chor Happy Voices aus Deizisau. Vorverkauf in der Buchhandlung Stegmaier in Wernau unter 07153-937682, über www.musical-gentlemen.de oder www.kk-music.net Die neue CD „Piano Impact“ gibt es beim Konzert, unter www.kk-music.net und im Sekretariat der Musikschule Esslingen.