Eine neue BBC-Dokumentation zeigt, dass sich Queen Elizabeth II. darum sorgte, ihr eventueller Tod in Schottland würde organisatorische Schwierigkeiten verursachen.
Am Anfang stand ein Versprechen. Ihr ganzes Leben – „sei es lang oder kurz“ – würde sie dem Dienst am Volk widmen, erklärte die damals 21-jährige Kronprinzessin Elizabeth 1947 in einer Rundfunkansprache.
Das Versprechen hat sie gehalten und Elizabeth II. ging in die Geschichtsbücher ein als die am längsten regierende Monarchin in der Geschichte Großbritanniens. Pflichtbewusstsein und Disziplin hatten für die Queen bis zum Schluss oberste Priorität und so verwundert es auch nicht, welche Sorgen die 96-jährige Königin plagten.
Tod in Schottland
Nach Angaben ihrer Tochter Prinzessin Anne hat sich Queen Elizabeth II. gegen Ende ihres Lebens gesorgt, dass die Organisation ihrer Beisetzung im Falle ihres Todes in Schottland umständlicher würde. „Ich glaube, es gab einen Moment, in dem sie das Gefühl hatte, dass es schwieriger werden würde, wenn sie in Balmoral sterben würde“, sagte die Schwester von König Charles III. in einer BBC-Dokumentation.
„Und ich denke, wir haben versucht, sie davon zu überzeugen, dass das nicht Teil des Entscheidungsprozesses sein sollte.“ Lachend sagte Anne (73), sie hoffe, dass ihre Mutter letztlich gedacht habe, es sei richtig gewesen, in Schottland zu bleiben.
Die Queen war am 8. September 2022 im Alter von 96 Jahren auf dem königlichen Schloss Balmoral in Schottland gestorben. Seitdem ist ihr Sohn Charles (75) britischer König. In der BBC-Dokumentation, die am 26. Dezember 2023 auf „BBC One“ ausgestrahlt werden soll, geht es um das erste Jahr des neuen Monarchen im Amt.
Festgelegte Abläufe
Für den Tod der britischen Staatsoberhäupter gibt es detailliert festgelegte Ablaufpläne, die auch den Aufenthaltsort berücksichtigen. Außer dem Buckingham-Palast in London standen der Königin als Residenz auch Schloss Windsor westlich der britischen Hauptstadt, das Anwesen Sandringham in Ostengland und Schloss Balmoral in den schottischen Highlands zur Verfügung. Dort verbrachte die Queen traditionell jeden Sommer mehrere Wochen.
Als sie auf Balmoral starb, wurde „Operation Unicorn“ (Einhorn) umgesetzt. Zunächst wurde der geschlossene Sarg der Königin mehrere Tage in der schottischen Hauptstadt Edinburgh aufgebahrt, bevor er nach London überführt wurde.
Kritik der Monarchiegegner
In der Dokumentation sind auch die Proben für Charles’ Krönung in der Westminster Abbey zu sehen. In einer Szene schafft dessen ältester Sohn Prinz William (41) nicht, eine Schnalle am Umhang seines Vaters zu schließen. „Das wird an dem Tag nicht klappen“, sagt William. Darauf meint Charles: „Doch, du hast nicht solche Wurstfinger wie ich.“
Auch in anderen Szenen zeigt der 90-minütige Film den König sowie seine Ehefrau Königin Camilla (76) und Sohn William immer wieder lachend. Monarchiegegner kritisieren, die BBC verschwende die Beitragszahlungen der Zuschauer, um die königliche Familie in positivem Licht zu zeigen.