Aktuell ist der Köngener Festplatz am westlichen Ortsteingang wahrlich kein Schmuckstück. Das soll künftig anders werden. Foto: /Kerstin Dannath

Die Neugestaltung des Areals am westlichen Ortseingang von Köngen soll nach dem Pfingstmusikfest im nächsten Jahr in die Vollen gehen, davor sind allerdings noch die Archäologen am Zug.

Nach langem Hin und Her haben sich die Köngener im vergangenen Oktober auf einen Kompromiss in Sachen Festplatz am Ortseingang geeinigt. Demnach soll das traditionelle Pfingstmusikfest des örtlichen Musikvereins auch nach der nun anstehenden Sanierung mit Festzelt stattfinden können. Das Zelt wird allerdings um einiges kleiner sein als früher.

Langsam nimmt die Umsetzung konkretere Formen an – so vergab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun die Planungsleistungen bezüglich infrastruktureller Erschließung an das Stuttgarter Fachbüro Fichtner Water & Transportation. In der Februarsitzung des Rates sollen dann Nägel mit Köpfen in Sachen endgültiger Ausgestaltung gemacht werden, wie der Bürgermeister Ronald Scholz ankündigte.

Eine archäologische Voruntersuchung steht an

Federführend ist dabei das Büro Kraft.Raum Landschaftsarchitektur mit Firmensitzen in Düsseldorf und Esslingen, dessen ursprünglicher Entwurf – damals ohne Festzelt - sich Anfang vergangenen Jahres in einem Ideenwettbewerb der Gemeinde durchgesetzt hatte.

„Bei der jetzigen Vergabe geht es nur um die Planung der Tiefbauarbeiten“, betonte Ursula Koch vom Köngener Bauamt. Mit dem Ergebnis dieser Grundlagenplanung entscheiden sich die Folgekosten, ergänzte der Bürgermeister Ronald Scholz: „Es ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt.“ Nach der Grundlagenermittlung und der Beauftragung der Fachbüros soll dann bis Mitte des Jahres die Baugenehmigung in Angriff genommen werden. Ab Anfang des kommenden Jahres könnten die konkreten Ausschreibungen erfolgen, danach beginnen die Bauarbeiten. Die Pfingstfeste 2025 und 2026 sollten damit ohne Einschränkungen stattfinden können: „Die Hauptarbeiten sollen nach dem Pfingstfest 2026 beginnen“, kündigte Scholz an. Wie immer in Köngen steht im Zuge der Tiefbauarbeiten indes noch die archäologische Voruntersuchung des Geländes an. Bei den Sondierungen im Bereich der benachbarten Seniorenwohnanlage, die Ende 2025 in Betrieb gehen soll, gab es keine Funde. Die Archäologen vermuteten allerdings schon damals, dass die Chancen dafür unter dem Festplatz entlang der Adolf-Ehmann-Straße um einiges höher sind.

Verlauf der einstigen Römerstraße

Der Grund: Die heutige Adolf-Ehmann-Straße entspricht in etwa dem Verlauf der einstigen Römerstraße nach Cannstatt und die alten Römer haben ihre Grabstätten gerne entlang von Straßen errichtet. Berühmtestes Beispiel für die römische Bestattungskultur ist die Via Appia bei Rom, die in der Antike von Grabmälern, Gutshöfen und Thermen gesäumt war.

Auch die Planung des neuen Köngener Kreisverkehrs will die Gemeindeverwaltung mit der endgültigen Ausgestaltung des Festplatzes anstoßen. Ist alles fertig, soll der westliche Ortseingang Köngens seine Metamorphose zu einer modernen Visitenkarte Köngens durchlaufen haben.