Das Köngener Römermuseum wurde 1988 eingeweiht – nun sollen die ersten Schritte hinsichtlich einer Neukonzeption gemacht werden. Foto: Kerstin Dannath

Für eine Neukonzeption stellt Köngen 10 000 Euro in den Haushalt ein. Geld ist auch für zwei Trinkwasserbrunnen im Ort reserviert.

Fünf Anträge reichten die Fraktionen im Köngener Gemeinderat für den Haushalt 2023 ein – einer davon hat die Neukonzeption des Römermuseums zum Gegenstand. Die anvisierten 10 000 Euro für eine Neugestaltung, wie von der SPD gefordert, wurden einstimmig bewilligt. „Das ist der richtige Einstieg, das Thema anzugehen“, sagte Bernd Vogel (SPD). Die Museumspädagogik habe sich weiterentwickelt, dem gelte es Rechnung zu tragen, um möglichst viele Besucher anzulocken, so Vogel weiter.

Das Museum im gleichnamigen Park wurde 1988 eingeweiht. In dem futuristisch gestalteten Museumspavillion mit seinem begrünten Dach befindet sich seitdem eine Dauerausstellung, deren Schautafeln und Exponate Einblick in die römische Vergangenheit Köngens geben. Vermittelt werden etwa Themen zur Geschichte des einstigen Militärlagers sowie der dazu gehörenden Siedlung Grinario, die kurz nach der Erbauung des Kastells gegründet wurde.

Von den 10 000 Euro dürfe man allerdings nicht zu viel erwarten, warnte Köngens Bürgermeister Otto Ruppaner: „Für eine richtige Konzeption ist der Betrag sicherlich fünf- bis sechsmal so hoch und wir reden noch nicht von der Umsetzung.“ Gemeinderat Thomas Kuttler (Freie Wähler) regte an, die Neukonzeption im Rahmen einer Bachelor- oder Masterarbeit von Studierenden erstellen zu lassen. „Das wäre eine Annäherung an das Thema, die nicht so teuer wäre“, begründete Kuttler. Ruppaner nahm die Anregung gerne auf und kündigte an, dass die Verwaltung an den entsprechenden Fakultäten ihre Fühler ausstrecken werde.

Auf Ansinnen der Grünen-Fraktion werden in den Haushalt 2023 zudem 50 000 Euro für die Aufstellung von zwei öffentlichen Trinkwasserbrunnen im Ort eingestellt. Wo die beiden Wasserspender letztlich aufgestellt werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt vom Rat beschlossen. Bürgermeister Ruppaner regte an, einen Brunnen in der Ortsmitte und den anderen bei der neuen Pumptrackanlage am Burgforum zu verorten. Die Bauarbeiten hierfür sollen zeitnah beginnen. Ein weiterer Antrag der Grünen beschäftigte sich mit behindertengerechten Straßenquerungen besonders in der Ortsmitte, hier besonders im Bereich Rathaus und am Ochsenbrunnen – auch diese zusätzlichen 60 000 Euro wurden in den Haushalt 2023 eingestellt.

Eine etwas intensivere Diskussion zog der dritte Antrag der Grünen-Fraktion nach sich – sie forderten die Schaffung einer 50-Prozent-Stelle für einen Klimaschutzmanager. Hier drängt die Zeit, denn der Antrag auf Förderung muss bis Anfang Februar gestellt werden. Da viele Themen aber bereits von der Verwaltung bearbeitet werden und die Gemeinde zudem Mitglied bei der Klimaschutzagentur des Landkreises ist, kamen bei einigen Räten Zweifel auf, ob die Kommune nun auch noch einen eigenen Klimaschutzmanager benötige. „Ganz viele Bereiche des möglichen Tätigkeitsfeldes werden bereits von uns abgedeckt“, gab Ruppaner zu. Dennoch könne man entweder einige Bereiche abgeben und neu zuweisen. Heiko Kielmann (Grüne) mahnte an, dass die Klimaschutzagentur des Kreises aktuell zwar 44 Kommunen als Mitglieder habe, deren Belange aber nur von 2,5 Stellen bearbeitet werden: „Dabei kommt nicht viel raus.“ Wenn Köngen bis 2040 klimaneutral sein will, gäbe es einiges zu tun, so Kielmann weiter. Letztlich folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung, die Stelle zwar formal zu schaffen, aber mit einem Sperrvermerk zu versehen. Das bedeutet, dass die Besetzung inklusive ihres detaillierten Arbeitsfelds letztlich nochmals verhandelt werden wird.

Zusätzlich wurden auf Antrag der SPD 2000 Euro in den Haushalt eingestellt, die dafür verwendet werden sollen, Fortbildungskosten der Mitarbeiter im Beschaffungswesen für eine Schulung „Fairtrade“ zu decken.

Von Seiten der Verwaltung ist die größte Änderung im Haushalt, dass für die Erstellung der Pumptrackanlage – die bislang komplett über Spenden abgedeckt und damit kostenneutral war – doch rund 95 000 Euro aus der Gemeindekasse fällig werden. Das Geld wird für eine erweiterte Erschließung rund um den Pumptrack etwa für Containerstandorte, Stromanschlüsse und Fahrradabstellplätze verwendet.