Eine Sanierung des bestehenden Köngener Feuerwehr- und DRK-Magazins ist unwirtschaftlich, und für einen Neubau ist die Fläche zu klein. Foto: /Kerstin Dannath

Die Pläne, das Köngener HOS-Areal in ein gemischt genutztes neues Wohn- und Gewerbegebiet umzuwandeln, werden konkreter. Damit rückt auch die wichtige Entscheidung für ein dringend benötigtes neues Blaulichtmagazin näher.

Die Pläne, das HOS-Areal an Köngens südlichem Ortsausgang zu einem neuen Mischquartier weiterzuentwickeln, nehmen Gestalt an: In seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel hat der Köngener Gemeinderat einstimmig beschlossen, eine Machbarkeitsstudie zur planerischen Entwicklung bei der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH in Auftrag zu geben. Das Thema hat laut Bürgermeister Ronald Scholz hohe Priorität: „Es ist die letzte größere zusammenhängende Fläche in Köngen, die wir entwickeln können.“

Wohnen, arbeiten und noch viel mehr

Das entlang der Bahnhofstraße, dem Neckarweg und der B  313 gelegene Grundstück hat eine Gesamtfläche von 5,5 Hektar und befindet sich größtenteils im Eigentum der Wendlinger Unternehmensgruppe HOS. Aktuell ist etwa nur ein Drittel des Areals versiegelt, bereits im Herbst 2023 stellte die HOS einen von ihr in Auftrag gegebenen Masterplan vor, wie aus dem Gelände ein gemischt genutztes, lebendiges Quartier an der Nahtstelle zwischen der Gemeinde Köngen und der Stadt Wendlingen werden könnte.

Dank der Pläne könnte die Gemeinde Köngen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Neben dringend benötigtem neuen Wohnraum und zusätzlichen Gewerbeflächen ist als zentraler Bestandteil ein Grundstückstausch mit der HOS für ein neues Magazin, in dem Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) untergebracht werden können, angedacht. Denn das bestehende Gebäude der Köngener Floriansjünger und des DRK aus dem Jahr 1965 weist erhebliche Mängel auf – unter anderem gibt es weder Umkleide- noch Sanitärräume, und die Tore sind für moderne Einsatzfahrzeuge zu schmal und zu niedrig. Hinzu kommt, dass das alte Magazin keine Möglichkeiten für eine den Arbeitsschutzrichtlinien entsprechende Trennung von kontaminierter Einsatzbekleidung und Tageskleidung bietet, oder der komplett fehlende Übungshof.

Ein zeitgemäßes Feuerwehr-Magazin soll her

Bereits 2020 hatte die Kommune eine Machbarkeitsstudie in Sachen Feuerwehrhaus in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eine Sanierung wäre unwirtschaftlich, und für einen Neubau ist das aktuelle Grundstück zu klein. Die Fläche grenzt allerdings direkt an das HOS-Areal und könnte für eine Wohnbebauung genutzt werden. Im Gegenzug würde die HOS der Gemeinde ein adäquateres Grundstück auf dem Areal zuweisen. Andere Möglichkeiten für die Kommune gibt es aktuell nicht. Ein neues Magazin sei alternativlos, bekräftigte Köngens Verwaltungschef Scholz: „Wir leben in einem dicht besiedelten Ballungsraum und können mit Blick auf den Katastrophenschutz unsere Sicherheitsinfrastruktur nicht schleifen lassen.“ Und dazu gehöre eben auch ein zeitgemäßes Magazin.

Ob der Grundstückstausch wie ursprünglich vorgesehen kostenneutral für die Gemeinde über die Bühne gehen kann, ist indes noch nicht sicher: „Aus unserer Perspektive wäre das natürlich wünschenswert“, sagte Scholz. Auch welche Fläche es im Gegenzug auf dem HOS-Areal werden wird, steht noch nicht fest. Der HOS-Masterplan von 2023 zog ein Areal direkt an der Bahnhofstraße, wo sich aktuell eine Tankstelle befindet, in Betracht. Laut Angebot der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH wäre auch ein Bereich hinter der Tankstelle, wo sich derzeit eine Schreinerei befindet, interessant. „Von einer konkreten Standortentscheidung sind wir noch weit entfernt“, erklärte Scholz. Zunächst sei als erster Schritt die kommunale Entwicklung mit der Machbarkeitsstudie beauftragt, die auch alle fälligen Gutachten beinhaltet. Mit den Ergebnissen rechnet die Verwaltung im Herbst dieses Jahres, erst danach könne man diese Entscheidung treffen. Dann muss ein entsprechender städtebaulicher Vertrag mit der HOS abgeschlossen werden und das Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Immerhin: Ist das alles erledigt, könnte es zumindest in Sachen neues Feuerwehr- und DRK-Magazin schnell gehen. Scholz zumindest rechnet damit, dass ein neues Magazin wesentlich rascher umsetzbar ist als die restlichen Bebauungsvorhaben auf dem Areal. So ergäben sich durch die Modulbauweise ganz neue zeitliche Möglichkeiten: „Es gibt Modulbauten, die teilweise in wenigen Monaten errichtet werden“, sagt der Verwaltungschef, „Ich hoffe, dass wir das Projekt noch in dieser Dekade umsetzen können.“