Die Polizei hat in Köln einen Mann erschossen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Roland Weihrauch

Bei einer Zwangsräumung in Köln hat die Polizei einen Mann erschossen. Die Beamten und die Gerichtsvollzieherin seien zuvor von dem Mieter mit einem Messer angegriffen worden.

Nach einer Bedrohung durch einen Mieter bei einer Zwangsräumung hat die Polizei in Köln einen Mann erschossen. Der 48-Jährige habe die Beamten und die Gerichtsvollzieherin im Stadtteil Ostheim zuvor mit einem Messer angegriffen, teilten die Beamten in Köln und Bonn sowie die Kölner Staatsanwaltschaft mit.

Nachdem der Einsatz von Pfefferspray und die Androhung des Gebrauchs der Schusswaffen erfolglos geblieben seien, hätten die Beamten geschossen. Dabei sei der Mann tödlich verletzt worden.

Von Behörden als gefährlich eingeschätzt

Der 48-Jährige war von den Behörden offenbar schon zuvor als gefährlich eingeschätzt worden. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft hatte er schon zuvor Drohungen ausgesprochen, sollte es zu einer Räumung kommen. Die mit der Räumung beauftragte Gerichtsvollzieherin habe daraufhin bei der Polizei um Unterstützung gebeten. Wie viele Polizistinnen und Polizisten an dem Einsatz schließlich beteiligt waren, war zunächst noch unklar.

„Es wird auch geprüft, ob ein oder mehrere Beamte auf den Geschädigten geschossen haben“, erklärte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Deutschen Presse-Agentur. Die Staatsanwaltschaft habe ein Todesermittlungsverfahren zur Klärung der Todesumstände aufgenommen. Auch eine Obduktion des Leichnams sei angeordnet worden. Die Bedrohung habe sich nach Lage der Dinge aber gegen die Polizeibeamten gerichtet, nicht gegen die Gerichtsvollzieherin.

Mann war polizei- und gerichtsbekannt

Der Tote war nach Angaben der Staatsanwaltschaft polizei- und gerichtsbekannt. Zuletzt sei er im Juni 2022 beim Amtsgericht Köln angeklagt worden. „Der Anklage lag der Vorwurf zugrunde, Widerstand gegen Polizeibeamte geleistet zu haben, nachdem der Beschuldigte seinen Suizid angekündigt und sich gegen die ihm zu Hilfe eilenden Polizeibeamten mit Tritten zur Wehr gesetzt hatte“, berichtete Oberstaatsanwalt Bremer.

In der Straße der Wohnung, die in einem östlichen Kölner Stadtteil mit mehreren Hochhausbauten liegt, waren am Mittwochmittag Polizeiautos und ein Leichenwagen zu sehen. Die Ermittlungen zu dem Fall übernahm aus Neutralitätsgründen die Polizei in Bonn, nicht die Kölner Polizei.