Auf dem Dach der neuen Zentralen Notaufnahme wurde ein Hubschrauberlandeplatz angelegt. Foto:  

Der Neubau der kreiseigenen Medius-Klinik in Nürtingen markiert den Schlusspunkt umfangreicher Bauarbeiten am Krankenhausstandort auf dem Säer.

Offiziell wurde die Eröffnung der Zentralen Notaufnahme (ZNA) der Medius-Klinik in Nürtingen bereits im Oktober vergangenen Jahres gefeiert – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Ministerpräsident Winfried Kretschmann waren eigens angereist, um sich den hochmodernen Neubau auf dem Säer anzuschauen. Doch die tatsächliche Inbetriebnahme zog sich zuletzt wegen eines Wasserschadens über etliche Wochen hin.

Seit wenigen Tagen nun werden in dem 3856 Quadratmeter großen Anbau Notfallpatienten aufgenommen und untersucht. Dafür stehen 24 Behandlungsräume sowie vier Isolationszimmer zur Verfügung. Die ZNA ist mit allen wichtigen Gerätschaften ausgestattet. Das Team aus Ärzten und speziell ausgebildeten Pflegekräften steht zu jeder Tages- und Nachtzeit bereit. Vervollständigt wird die Zentrale Notaufnahme durch eine Beobachtungsstation mit neun Betten.

„Die Eröffnung unserer neuen Notaufnahme ist ein bedeutender Schritt für die Notfallversorgung in der Region“, betont Jörg Sagasser, der Geschäftsführer Medizin der Medius-Kliniken. „Damit setzen wir ein klares Zeichen für Qualität und Patientensicherheit.“ Die Klinik rechnet mit jährlich etwa 30 000 Patienten in der ZNA. Die meisten davon werden mit dem Rettungsdienst gebracht: Über die neue Zufahrt können vier Fahrzeuge gleichzeitig die Notaufnahme anfahren, und auf dem Dach des Neubaus befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz.

Die Inbetriebnahme der ZNA beendet ein Mammutprojekt des Landkreises Esslingen. Am Klinikstandort Nürtingen wurden in einem ersten Bauabschnitt der OP-Trakt um zwei neue Säle ergänzt, die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte erweitert sowie ein neuer Bettentrakt für 72 Patienten errichtet. Der jüngste Bauabschnitt beinhaltete neben dem Neubau der ZNA auch die Erweiterung des Patienten-Service-Centers und den Bau eines zweites Rechenzentrums. Rund 70 Millionen Euro wurden investiert. Das Land steuerte Zuschüsse in Höhe von 41,2 Millionen Euro bei.