Nach einem Corona-Ausbruch nehmen die Kliniken Calw vorerst keine Patienten mehr stationär auf. Foto: dpa/Marijan Murat

Nach zahlreichen Corona-Fällen stehen die Kliniken Calw unter Quarantäne. Neue Patienten werden im Klinikverbund verteilt. Mutationen seien bisher keine nachgewiesen worden.

Calw - Nach einem Corona-Ausbruch nehmen die Kliniken Calw vorerst keine Patienten mehr stationär auf. Lediglich die ambulante Notfall- und Erstversorgung bleibt bestehen, wie der Klinikverbund Südwest mitteilte. Damit reagieren die Verantwortlichen darauf, dass 53 Mitarbeiter und zehn Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Ein Sprecher ergänzte am Montag, dass bisher keine Mutationen nachgewiesen worden.

Mitarbeiter am Standort Calw, die am Freitag oder Samstag im Dienst waren, werden demnach in eine sogenannte Pendlerquarantäne versetzt. Sie dürfen sich nur noch zu Hause oder bei einem negativen Testergebnis an ihrem Arbeitsplatz aufhalten. Auch Patienten, die in den Kliniken sind oder Stand Freitag waren, unterliegen demnach einer neuen Allgemeinverfügung, die die Stadt in Baden-Württemberg erlassen hat. Die Maßnahmen sollen eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern.

Proben werden auf mögliche Mutationen untersucht

Es würden nun alle Mitarbeiter und Patienten des Standortes Calw getestet, hieß es. Positive Proben würden zudem derzeit im Landesgesundheitsamt in Stuttgart auf Mutationen untersucht. Der Betrieb der Klinik am Standort Calw soll bis zum Vorliegen der Ergebnisse einer zweiten Testreihe im Laufe der Woche eingeschränkt bleiben. Planbare Eingriffe, ambulante Termine sowie Sprechstunden würden, sofern medizinisch vertretbar, zunächst verschoben, hieß es in einer Mitteilung.

Patienten, die stationär aufgenommen werden müssen, sollen auf die anderen Standorte des Klinikverbunds verteilt werden. Auch der Betrieb der Notfallpraxis an den Kliniken Calw werde vorerst ausgesetzt. Die Kliniken Calw haben nach eigenen Angaben rund 600 Mitarbeiter und 191 Betten. Derzeit befinden sich demnach 66 Patienten in der stationären Behandlung. Die weiteren Standorte des Klinikverbunds sind in Nagold, Herrenberg, Leonberg, Böblingen und Sindelfingen.

Fehlendes Personal ist großes Problem für Krankenhäuser

Positive Corona-Tests von Mitarbeitern und Patienten hatte es in der Vergangenheit unter anderem auch schon in Kliniken in Nürtingen, Wangen im Allgäu, Tettnang oder Lahr gegeben. Eine Sprecherin der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft sagte: „Das größte Problem für die Krankenhäuser bei einem Corona-Ausbruch ist, dass Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter ausfallen, wenn sie selbst erkranken oder in Quarantäne geschickt werden müssen. Aufgrund des fehlenden Personals müssen die Krankenhauskapazitäten reduziert werden.“