Auf dem Bahnhofsdach soll im Anschluss an den Bonatzbau kein Asphaltbelag mehr aufgebracht werden. Foto: Deutsche Bahn AG/Arnim Kilgus

Auf dem Dach des Tiefbahnhofs war beim Bonatz-Bau ein Asphaltbelag vorgesehen. In Zeiten des Klimawandels ist das nicht besonders schlau. Doch es gibt eine Lösung.

Im Zeichen des Klimawandels besinnt sich die Landeshauptstadt und passt ihr Konzept für die Gestaltung des Manfred-Rommel-Platzes an. Der nach dem früheren OB benannte Platz beschreibt eine Teilfläche auf dem Dach des neuen Durchgangsbahnhofs. Und zwar jene, die sich direkt an den alten Bonatzbau anschließt und bis zu einem Neubau an jener Stelle reichen wird, an der noch bis Ende 2025 Züge am zurückgesetzten Querbahnsteig des Kopfbahnhofs enden. Dann soll Stuttgart 21 in Betrieb gehen.

Rommel-Platz mit elf Lichtaugen

Der Rommel-Platz, der zunächst als Straßburger Platz an die inzwischen 60 Jahre währende Städtepartnerschaft erinnern sollte, erfährt nun die zweite Umgestaltung der Oberfläche, jedenfalls planerisch. 2018 hatte die Stadt mit der Deutschen Bahn AG einen Vertrag geschlossen, um zwischen elf Lichtaugen des Bahnhof und einer großen Eingangsschale am Kurt-Georg-Kiesinger-Platz Asphalt zu gießen und auf diesem eine Einstreu aus Gesteinssplitt aufzuwalzen. Das galt als Chic und besser als die erst vorgesehene so genannte wassergebundene Decke. Für diese wird Gesteinssplitt verteilt und gewalzt. Je nach Witterung ist bei einem solchen Belag aber mit einer erheblichen Staubentwicklung zu rechnen. Der Asphalt würde etwas teurer, die Stadt legte 200 000 Euro nach.

Asphaltdecke wird Verwaltung zu heiß

Nun wird der Stadtverwaltung die Asphaltdecke zu heiß. Wo bleibt da die „Schwammstadt“, deren Flächen doch Wasser aufnehmen und verdunsten sollen, um die sommerliche Hitze zu dämpfen? So kommt es zur nächsten Wende, die der Gemeinderat kurz vor den Ferien abgesegnet hat. In der Vorberatung war das ohne Debatte einstimmig der Fall: Statt Asphalt soll auf dem Rommel-Platz künftig Rasen sprießen. Der bringe „die größten Vorzüge“, insbesondere bei den Themen Stadtgestaltung und Klimawandel, womit sich die Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität erhöhe. Nachteil: Es muss eine Beregnungsanlage her. Die kostet zunächst 700 000 Euro zusätzlich (der Leitungsbau), auch der Pflegeaufwand steigt, gegenüber Asphalt (390 000 Euro im Jahr) um 150 000 Euro für den Betrieb der Anlage. Auch den Aufwand für die Reinigung des Platzes hat die Stadt fortgeschrieben, und zwar auf jährlich 525 000 Euro.

Ein wenig Asphalt wird auf dem Bahnhofsdach dennoch bleiben. Zwei sich kreuzende Diagonalen sind hier als Wege vorgehen, und vor dem Bonatzbau und dem Neubau vis-á-vis ist trotz Klimawandel an Asphaltstreifen gedacht.