Der Kia Rio in der vierten Generation: Jetzt ist der Kleinwagen auch mit einem Mildhybrid-System verfügbar. Foto: Olaf Gallas

Kia hat seinen Kleinwagen Rio überarbeitet. Die vierte Generation bietet der koreanische Hersteller jetzt auch mit Elektroantrieb an.

Esslingen - Der SUV-Boom hält auch in Corona-Zeiten an, zwar nicht mehr so stark wie zuvor, aber immerhin. Das geht zu Lasten konventioneller Pkw, bei denen sich die Hersteller schon etwas einfallen lassen müssen, um ihre Verkaufszahlen zu halten. Das gilt besonders für das umkämpfte B-Segment (14 Prozent Marktanteil), also für die Kleinwagen im Polo-Format. Diese verbrauchen im Normalfall zwar weniger Sprit, stoßen weniger Schadstoffe aus, aber das reicht trotzdem nicht mehr, um die immer schärferen Vorgaben einzuhalten.

Es muss ja nicht gleich ein E-Auto oder ein Plug-in-Hybrid sein, auch mit einem Mildhybrid geht was. Ein Beispiel ist der jetzt überarbeitete Kia Rio. Der koreanische Hersteller, der in Deutschland schon seit 2014 Elektroantrieb anbietet, hat jetzt auch seinen Kleinwagen unter Strom gesetzt. Der 1999 gestartete Rio ist mittlerweile in der vierten Generation unterwegs. Zum Modelljahr 2021 kommt er mit leicht geänderter Frontpartie und überarbeiteten Motoren daher, außerdem wurde die Serienausstattung erweitert.

In der neuen Rio-Topmotorisierung 1.0 T-GDI 120 (88 kW/120 PS, ab 21 350 Euro) bietet Kia sein erstes Mildhybridsystem an. Es beinhaltet eine 48-Volt-Batterie und einen Startergenerator, der beim Beschleunigen den Benziner unterstützt und beim Abbremsen, Bergabfahren oder Ausrollen zur Stromerzeugung dient. Darüber hinaus ermöglicht die 48-Volt-Technologie im Vergleich zu 12-Volt-Start-Stopp-Systemen längere Abschaltphasen des Verbrennungsmotors.

Die Elektrifizierung reduziert die CO2-Emissionen um rund zehn Prozent, teilt Kia mit. Zur Kraftstoffreduzierung trägt das intelligente Schaltgetriebe mit elektronisch gesteuerter Kupplung bei. Nimmt der Fahrer beim Ausrollen oder in anderen Situationen, in denen der Verbrennungsmotor abgeschaltet werden könnte, den Fuß vom Gas, wird der Motor vom Getriebe kurzfristig entkoppelt. Als kombinierten Verbrauch (WLTP-Messung) gibt Kia 4,5 Liter Benzin an (CO2: 103 g/km).

Der 1,0-Liter-Turbobenziner, der auch in einer zweiten Variante mit 74 kW (100 PS) ab 18 350 Euro erhältlich ist, wurde ebenfalls optimiert und besitzt nun eine Ventilsteuerung. Während die Leistung beider Varianten unverändert geblieben ist, entfaltet der 1.0 T-GDI 120 DCT jetzt ein maximales Drehmoment von 200 Nm, laut Kia 16 Prozent mehr als bisher. Das Doppelkupplungsgetriebe wird auch für den 1.0 T-GDI 100 angeboten, dessen serienmäßiges Schaltgetriebe nun sechs Gänge hat (bisher fünf). Der dritte Motor des Rio, der 1,2-Liter-Saugbenziner mit 62 kW (84 PS, ab 14 590 Euro), wurde im Zuge der Überarbeitung mit einem Dual-Port-Einspritzsystem ausgestattet. Alle Motorisierungen des neuen Modelljahrgangs erfüllen die neueste Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM, die seit 2021 für Neufahrzeuge verbindlich ist.

Fünf Ausstattungslinien, Edition 7, Vision, Spirit, GT Line und Platinum Edition werden für den Rio angeboten, die größtenteils aufeinander aufbauen. Die Basisversion Edition 7, mit dem 84-PS-Benziner beinhaltet unter anderem Klimaanlage, Audiosystem, digitalen Radioempfang, USB-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn, Dämmerungssensor und einen in der Höhe variablen Gepäckraum (Boden herausnehmbar).

Die Vision-Ausstattung umfasst neben Frontkollisionswarner, Spurhalteassistent, Fernlichtassistent und Müdigkeitswarner zum Beispiel 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Klimaautomatik, Sitzheizung vorn, höhenverstellbaren Beifahrersitz, beheizbares Lederlenkrad, Supervision-Instrumenteneinheit, Geschwindigkeitsregelanlage, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Parksensoren hinten und LED-Tagfahrlicht. Der neue Mildhybrid-Benziner 1.0 T-GDI 120 EcoDynamics+ erweitert die Serienausstattung unter anderem um das neue Infotainmentsystem, Bluetooth mit Spracherkennung, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer, Parksensoren vorn, Mittelarmlehne vorn mit Staufach und eine USB-Ladebuchse im Fond.

Der Rio GT Line, der mit beiden Varianten des 1.0 T-GDI erhältlich ist, beinhaltet zusätzlich Elemente wie Smart-Key, LED-Rückleuchten und selbstabblendender Innenrückspiegel. Zum Serienumfang der Topversion Platinum Edition gehören neben einer Lederausstattung das Navigationssystem und weitere Assistenzsysteme, die auch für andere Ausführungen erhältlich sind. Auf der Sonderausstattungsliste finden sich auch ein elektrisches Glasschiebedach und eine induktive Smartphone-Ladestation. Seit 2010 bietet Kia seine Neuwagen in Europa mit einer siebenjährigen Herstellergarantie an (bis maximal 150 000 Kilometer Laufleistung).