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Alexander Salomon hält am Donnerstag die erste von KI geschriebene Rede im Landtag – und lässt die der Kollegen gleich mit schreiben. Das soll kein Witz sein.
Das Rad kann man ebenso wenig neu erfinden wie Parlamentsdebatten zum Landeshaushalt. Zu dieser alten Weisheit gesellen sich nun neue technische Möglichkeiten. Der Karlsruher Landtagsabgeordnete Alexander Salomon (Grüne) hat sie am Donnerstagabend erstmals im Plenum genutzt. „Ich möchte heute über die Herausforderungen und Chancen in der Forschungs- und Bildungspolitik sprechen“, hob er an, und kaum jemand dürfte die historische Bedeutung dieser Worte aufgefallen sein. Der Satz wurde wie weitere Teile der Rede von Künstlicher Intelligenz geschrieben, nämlich dem Programm ChatGPT der Firma OpenAI.
Es gilt weiterhin das gesprochene Wort. Nur erdacht hat es eben nicht Salomon selbst. Vielmehr baute die Software seinen Vortrag anhand bereits existierender Beiträge zum Thema zusammen – schließlich wurde auch zu diesem Thema gefühlt schon alles gesagt. Die Rede ist deshalb so trocken wie manch anderer Beitrag. Doch Alexander Salomon geht es nur am Rande darum, seinen Kollegen rhetorisch den Spiegel vorzuhalten. „Bei KI kommt eine Welle auf uns zu, und ich wünsche mir, dass die Landespolitik das intensiver diskutiert.“
„Ich weiß bereits, was Sie jetzt sagen werden“
OpenAI wird zwar nicht in Baden-Württemberg weiterentwickelt, sondern in San Francisco. Doch im Cyber Valley zwischen Tübingen und Stuttgart werde KI zumindest intensiv beforscht. „So eine Rede ist ein greifbares Beispiel“, findet Björn Dohl von der Grünen-Fraktion, der die OpenAI-Software bedient hat. Dass noch mehr geht, erklärte Alexander Salomon seinen Kollegen am Ende seines Vortrags: „Ich weiß bereits, was Sie jetzt alle sagen werden, weil ich mir Ihre Reden auch schon von der KI habe ausgeben lassen. Die aus meiner Sicht besten Inhalt habe ich in der KI-Rede der Kollegin Gabi Rolland (SPD) gefunden.“