Laut Angaben von Versicherungsexperten müssen Autofahrer in den nächsten Jahren weiterhin damit rechnen, dass ihre Versicherungsprämien steigen. Der Hauptgrund ist ist die anhaltend hohe Inflation.
Die Versicherungen erleben zurzeit eine hohe Belastung ihrer Profitabilität, etwa aufgrund der stark gestiegenen Kosten für Reparaturen und Ersatzteile. Daneben erhöht sich auch die allgemeine Schadenfrequenz.
Aus diesem Grund heben die Versicherungsanbieter die Preise für die Versicherten an, um ihr eigenes Geschäft langfristig profitabel zu gestalten und den Verlustbereich schnellstmöglich wieder zu verlassen. Nach Angaben von Versicherungsexperten ist dies jedoch kaum in wenigen Monaten zu schaffen. Die Entwicklung wird sich daher eher schrittweise gestalten und sich somit über die nächsten Jahre erstrecken.
Regulierung der Schäden wird für Versicherungen teurer
Kürzlich wurden die Verträge der Rückversicherer für das neue Jahr verhandelt. In Deutschland stellt der Bereich der Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung in der Schaden- und Unfallversicherung den größten Sektor dar.
Insbesondere die Krankenhaus- und die Werkstattkosten werden durch die anhaltende Inflation stark beeinflusst. Die Schäden fallen somit durchschnittlich teurer aus, wodurch die Versicherer hohe Verluste erleben.
Schätzungen der Experten gehen davon aus, dass für Vertrieb, Verwaltung und Schäden im Jahr 2023 von den Versicherungen rund 2,9 Milliarden Euro mehr ausgegeben als durch die Versicherungsbeiträge eingenommen wurden. Darüber hinaus ist es nahezu sicher, dass die Schäden, die im Rahmen der Kfz-Versicherung gemeldet werden, auch im kommenden Jahr noch teurer werden.
Doch auch, wenn die Prämien nun im neuen Jahr erhöht werden, wird das Minus der Versicherungsunternehmen somit nur leicht sinken.
Diese Versicherungen werden teurer
Eine zu starke Preiserhöhung wird durch den enormen Wettbewerbsdruck in der Branche verhindert. Abhängig davon, ob es sich um Vollkasko-, Teilkasko- oder die Haftpflichtversicherung handelt, müssen die Verbraucher laut Prognosen der großen Vergleichsportale mit Erhöhungen um bis zu 16 Prozent rechnen. Dies gilt zumindest für Wechsler und Neukunden. Die Bestandskunden haben bereits in der Vergangenheit eine starke Veränderung der Preise für ihre Versicherung erlebt, wohingegen neue Kunden häufig mit wesentlich günstigeren Tarifkonditionen geworben werden.
Allerdings werden voraussichtlich nicht nur die Kosten für die Kfz-Versicherung spürbar ansteigen. Das Gleiche gilt laut den Prognosen von Versicherungsexperten auch für weitere Policen, wie beispielsweise die der Elementarschadenversicherung. Zurückzuführen ist dies neben den allgemeinen Preissteigerungen im Zusammenhang mit den Schadenleistungen auch auf die steigende Häufigkeit von Naturkatastrophen und starken Unwettern. Diese nehmen bereits seit einiger Zeit merklich zu. Auch dies bedeutet große finanzielle Belastungen für die Versicherungsgesellschaften.
Nicht zu unterschätzen sind allerdings auch die Konsequenzen, die sich aus wirtschaftlichen und politischen Unzufriedenheiten ergeben. So belasten auch innere Unruhen, Krawalle und Streiks die Versicherungskassen in hohem Maße.
Kfz-Versicherung wechseln – sinnvoll oder nicht?
Der Wechsel der Kfz-Versicherung kann in verschiedenen Situationen durchaus sinnvoll sein. Sollte die aktuelle Versicherung die Beiträge erhöhen und die Kosten somit in keinem Verhältnis mehr zu den angebotenen Leistungen stehen, ist ein Wechsel oft zu empfehlen. Im Vorfeld sollten jedoch die aktuellen Tarife auf dem Markt sorgfältig miteinander verglichen werden, um sicherzustellen, dass für die angebotenen Leistungen wirklich der beste Preis gezahlt wird.
Es ist allerdings auch zu bedenken, dass nach mehreren schadenfreien Jahren normalerweise der Schadenfreiheitsrabatt steigt, wodurch niedrigere Prämien zustande kommen. Falls sich die aktuelle Versicherung in dieser Hinsicht jedoch nicht konkurrenzfähig zeigt, ist ein Wechsel ebenfalls sinnvoll, um wirklich von den Rabatten zu profitieren.
In bestimmten Situationen kann Verbrauchern ein Sonderkündigungsrecht zustehen. Beispielsweise ist dies der Fall nach einer Beitragserhöhung oder nach einem Schadensfall. Diese Gelegenheiten sind zu nutzen, um einmal zu überprüfen, ob eine alternative Versicherungsoption vielleicht besser zu den individuellen Bedürfnissen passt.