Finanzvorstand Stefan Heim und der VfB Stuttgart haben den beantragten KfW-Kredi bewilligt bekommen. Foto: Baumann

Lange hat es gedauert, nun ist die Bestätigung da. Der VfB Stuttgart hat den KfW-Kredit bewilligt bekommen – ob er die ganze für ihn verfügbare Summe abrufen wird, ist offen.

Stuttgart - Lange hat es gedauert, doch nun ist es Realität: Der VfB Stuttgart erhält eine Finanzspritze in zweistelliger Millionenhöhe. Bereits im letzten Frühjahr hatte sich der Bundesligist mit einem finanziellen Hilferuf an die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewandt. „Wir haben in der Phase des Lockdowns alle Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Stabilisierung geprüft und unter anderem über unsere Hausbank einen Antrag auf KfW-Förderung gestellt, um unsere Liquidität zu sichern“, bestätigte VfB-Finanzvorstand Stefan Heim damals auf Anfrage unserer Redaktion.

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Nun wurde der Kreditantrag bewilligt. „Wir werden auf diesen Kredit behutsam und mit größter Sorgfalt zur weiteren Sicherung des wirtschaftlichen Fortbestandes des VfB Stuttgart zurückgreifen. Die Möglichkeit der Inanspruchnahme allein schafft schon weitere Sicherheit und Handlungsfähigkeit für uns in wirtschaftlich so unsicheren Zeiten“, wird Heim nun in einer Mitteilung des Clubs zitiert.

Der VfB könnte damit ab sofort auf eine Kreditsumme von bis zu 25 Millionen Euro zurückgreifen – offen ist noch, ob er auch wirklich die ganze verfügbare Summe abrufen wird. Der Kredit hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist an Bedingungen geknüpft. Die Bedingungen umfassen neben einer vollständigen Rückzahlung samt Zinsen unter anderem eine transparente Finanzberichterstattung an die KfW. Zudem verpflichtet sich der VfB, sein Gehaltsvolumen im Lizenzspielerkader, Profifußballbereich sowie im Management und in der Verwaltung um die beanspruchte Summe über die Kreditlaufzeit hinweg zu reduzieren. „Die zusätzlichen Bedingungen entsprechen dem Solidarprinzip unseres Vereins und sind zugleich ein wichtiges Signal, das wir in Richtung Politik und Gesellschaft aus voller Überzeugung senden: Der VfB Stuttgart hat sich schon vor der Pandemie für ein nachhaltigeres, solides Wirtschaften im Profifußball eingesetzt und wird dies jetzt sowie in der Zukunft weiterhin konsequent tun“, sagt VfB-Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger.

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Aufgrund der Corona-Pandemie hat die AG bereits über 30 Millionen Euro Einnahmeverluste aus dem vergangenen Jahr zu verkraften, von denen nun zumindest ein Teil über die Darlehenssumme überbrückt werden könnte.

Möglich macht das Vorgehen ein milliardenschweres Hilfsprogramm der Bundesregierung. Dieses wurde aufgelegt, um Unternehmen zu unterstützen, die aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Das Corona-Kreditprogramm der KfW ist unbegrenzt. Die staatseigene Bankengruppe stellt dabei nicht nur das Geld zur Verfügung, sie übernimmt auch die Absicherung von Krediten, die der Antragsteller über seine Bank beantragt. Die Staatsgarantie beträgt dabei zwischen 80 und 100 Prozent. Sollte der VfB den möglichen Kredit nicht zurückzahlen können, müsste somit der Steuerzahler einspringen.

Geldregen dank Regenbogentrikot

Weitere Einnahmen generiert der VfB Stuttgart in diesen Tagen auch über seine hauseigene Merchandising-Abteilung. Das zum Gedenktag an den Holocaust aufgelegte „Regenbogen-Trikot“ ist ein voller Erfolg. Ursprünglich auf 1893 Stück limitiert, ist es aktuell noch bis Sonntagabend 23.59 Uhr im Shop des Bundesligisten zu erwerben.

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Die Limitierung wurde aufgehoben, weil viele Fans kein Trikot bekommen hatten und diverse Shirts bereits wenige Stunde später zu überteuerten Preisen auf Resale-Plattformen aufgetaucht waren. Der Club reagierte und gab das in der Grundversion 79.99 Euro teure (Mitglieder 75,99 Euro) und von der Mannschaft beim Heimsieg gegen Mainz getragene Shirt wieder für den Verkauf frei. Rund 8 000 Stück davon wurden bisher verkauft.