Es mangelt weiterhin an freiem WLAN in Flüchtlingsunterkünften. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

In einem Brief an die Fraktionen hat der Asylpfarrer im Namen einer Initiative von Flüchtlingshelfern Unmut darüber geäußert, dass das WLAN-Problem in den Heimen noch nicht gelöst ist. Nun hat die Stadt sich zu dem Vorwurf der Verschleppung geäußert.

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart weist den Vorwurf von Flüchtlingshelfern zurück, sich beim Thema WLAN in Flüchtlingsunterkünften zu viel Zeit zu lassen. In einem Brief an die Fraktionen hatte Asylpfarrer Joachim Schlecht die Befürchtung geäußert, dass die Sache „verschleppt“ werde. „Der Vorwurf der Verschleppung entbehrt jeglicher Grundlage“, lässt das Sozialamt über die Pressestelle ausrichten. Die Sozialverwaltung habe sich „klar dafür ausgesprochen, eine digitale Grundversorgung in Flüchtlingsunterkünften durch ein flächendeckendes WLAN-Netz sicherzustellen“. Man arbeite ämterübergreifend „mit Hochdruck“ daran, die offenen Fragen zu klären und kurzfristige Einzellösungen zu finden.

Das WLAN wird also kommen – nur wann? Das ist weiter unklar. „Die Ausarbeitung eines Konzepts unter der Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen bedarf einem entsprechenden zeitlichen Vorlauf und ist bedauerlicherweise nicht innerhalb weniger Monate zu erstellen“, so die Stadt. „Noch vor der Sommerpause“ sollen im Sozialausschuss die Gemeinderatsdrucksachen zum WLAN zur Beratung vorgelegt werden. Das Sozialamt hatte zuletzt im Jugendhilfeausschuss am Montag zu dem Thema informiert. Vertreter der Liga der Wohlfahrtspflege hatten per Antrag auf Abhilfe gedrungen. Der aktuelle Sprecher der Liga, Caritas-Vorstand Uwe Hardt, hatte bei der Vorstellung des Antrags auf die Bildungsteilhabe verwiesen „als Voraussetzung einer Integration und als Recht eines jeden Kindes“. Diese sei „nicht nur bedroht, sondern vielfach schlicht nicht vorhanden“, so Hardt. Es müssten endlich Lösungen umgesetzt werden. Der Vorschlag der Liga für den Übergang: ein WLAN-Zugang über einen Whitelist-Router plus SIM-Karte. Darauf setze beispielsweise bereits die Stadt Kirchheim Teck.