Der Bodensee führt aktuell Niedrigwasser. Foto: IMAGO/bodenseebilder.de/IMAGO/bodenseebilder.de

Die Situation ist besorgniserregend: Viele Seen und Flüsse in Baden-Württemberg führen wegen der anhaltenden Trockenheit Niedrigwasser. Weshalb Expertinnen und Experten mit einer außergewöhnlichen Lage rechnen.

Die Flüsse und Seen in Baden-Württemberg führen nach der wochenlangen weitgehend regenlosen Zeit so wenig Wasser wie seit vielen Jahren nicht. Ohne weitere Niederschläge nähern sich zahlreiche baden-württembergische Gewässer in den kommenden Tagen Niedrigrekorden, wie aus den aktuellen Zahlen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe hervorgeht. Die Experten sprachen von einer „außergewöhnlichen Niedrigwassersituation im Land“. Sowohl am Rhein wie auch an Neckar und Donau lägen die Wasserstände überwiegend unterhalb des niedrigsten Wasserstandes in einem durchschnittlichen Jahr.

Ein solches sogenanntes mittleres Niedrigwasser werde wegen der anhaltenden Trockenheit derzeit bereits bei rund 80 Prozent der Pegel im Land gemessen. Betroffen seien sowohl kleinere und mittelgroße Fließgewässer des Landes als auch die großen Flüsse. Mitte Juli lag der Anteil der Pegel mit Niedrigwasser nach LUBW-Angaben noch bei 70 Prozent.

Am Bodensee sieht es nicht besser aus: Der Wasserstand am Pegel Konstanz lag am Montag bei 316 Zentimetern, das sind rund 90 Zentimeter weniger als für die Jahreszeit üblich. Weniger sind es laut LUBW an einem 8. August am Pegel Konstanz zuletzt im Jahr 2003 gewesen. „Mit dem aktuellen Wasserstand befindet sich der Seespiegel auf einem Niveau, das üblicherweise erst in der zweiten Oktoberhälfte erreicht wird“, bilanzieren die Experten der Landesanstalt.

Auch in den nächsten Tagen bleibt es trocken

In den nächsten Tagen wird sich die Situation bei den Seen und Flüssen wohl nicht verbessern. Denn auch in den nächsten Tagen soll es weitestgehend trocken bleiben, wie der Deutsche Wetterdienst erklärt. Auf Twitter teilt er mit, dass lediglich an den südlichen und nördlichen Rändern des Landes mit „ein paar Tropfen“ gerechnet werden kann.

Ist durch das Niedrigwasser auch die Qualität der Badeseen beeinträchtigt? Auch dazu äußert sich die Landesanstalt. „Das Institut für Seenforschung beobachtet die Situation am Bodensee sehr genau. Die Überwachung von Pegelstand, Gewässerqualität und weiterer Parameter im Rahmen des Monitorings hilft uns, Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen“, erklärt Dr. Ulrich Maurer, LUBW-Präsident. Entsprechende Veränderungen und Daten würden der Öffentlichkeit mitgeteilt.