Der große Ärger von Seiten der Bürger ist verflogen, doch die Bedenken bleiben: Wo das neue Schutzzentrum gebaut wird, steht weiter nicht fest. Aber eine Lösung zeichnet sich ab.
Wenn man so will, hat das Katastrophenschutzzentrum im Landkreis Ludwigsburg seine erste Katastrophe schon bewältigt, bevor feststeht, wo es gebaut wird. Nachdem die Bürger noch im Juni fehlende Kommunikation von Seiten des Landkreises bemängelten und sogar vor dem Landratsamt protestierten, zeigte sich der Eglosheimer Stadtteilausschuss nach der ersten Ortsbegehung eines möglichen Standorts am Mittwochabend zumindest in dieser Hinsicht zufrieden. Aus der Welt sind die Sorgen der Bürger aber noch nicht.
„Es war ein konstruktives Gespräch, wir konnten unsere Bedenken vorbringen“, sagt Jutta Seyfang. Neben Landrat Dietmar Allgaier, Kreisbrandmeister Andreas Dorroch, dem Ludwigsburger Oberbürgermeister Matthias Knecht sowie Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger waren auch zahlreiche Mitglieder des Stadtteilausschusses und einige Gemeinderäte bei der Ortsbegehung dabei.
Geplant ist das Katastrophenschutzzentrum momentan auf einer Wiese direkt an der A 81 gegenüber dem neuen Verkehrsübungszentrum, wo zudem eine Lagerhalle geplant ist. Das Katastrophenschutzzentrum wäre das erste seiner Art im Land. Obwohl das Gelände an den Ludwigsburger Ortsteil Eglosheim grenzt, gehört es zu Asperg. Die Kommune hat die Fläche zum Kauf angeboten.
Die Sorgen der Bürger bezüglich des Standortes gehen in mehrere Richtungen. Zum einen befürchte der Stadtteilausschuss, so Seyfang, eine Beschattung der Einfamilienhäuser in der Tammer Straße und im Finkenweg. Hinzu käme die Verkehrsbelastung. „Eigentlich ist die Tammer Straße eine reine Anliegerstraße“, sagt Seyfang. „Dort gibt es nicht einmal einen Gehweg.“ Die Situation sei dort im Sommer schon jetzt angespannt, weil zahlreiche Besucher des Asperger Freibads dort parken – was im Übrigen sogar auf dem Satellitenbild auf Google Maps zu sehen ist. Auch das neue Verkehrsübungszentrum würde für zusätzlichen Verkehr sorgen.
Damit einher geht das Lärmthema, das durch die angrenzende Autobahn bereits jetzt ein Faktor ist. Hier, sagt Eva Wiedemann, Sprecherin von Landrat Allgaier, habe man am Mittwoch Bedenken auffangen können: „Wir konnten zeigen, dass das Gebäude sogar so gebaut werden könnte, dass es als Lärmschutz dient.“ Ganz so einfach sei das zwar nicht, mahnt Jutta Seyfang, aber noch sei man ja in der Anfangsphase der Planung.
Über die Sommerferien soll jetzt ein alternatives Grundstück geprüft werden. Das Gelände angrenzend an die Autobahnmeisterei vis-a-vis des Golfplatzes Monrepos war eigentlich schon ausgeschieden, weil es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt. Wenn dieses Schutzgebiet aber an eine andere Stelle verlegt würde, könnte das Grundstück doch wieder in Frage kommen. Klarheit bringen soll ein Treffen nach den Sommerferien.