An einem Training für den Fall einer Cyberattacke auf Regierung und Verwaltung nimmt Baden-Württemberg gemeinsam mit weiteren Bundesländern, Behörden, Bundeswehr und Polizei teil. Zuletzt waren Krisenmanagement-Übungen verschoben worden.
Baden-Württemberg wird Ende September als eines von acht Bundesländern neben der Bundeswehr, der Bundespolizei und mehreren Bundesbehörden für den Fall eines großen Cyberangriffs auf Regierung und Verwaltung trainieren. Der Südwesten nehme als „intensiv übendes Land“ und damit in der höchsten Beteiligungsstufe an der „LÜKEX 2023“ teil. „Die beste Vorsorge im Katastrophenschutz ist üben, üben, üben“, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Mittwoch in Stuttgart. Und die LÜKEX sei zum Üben „goldrichtig“.
Ziel der Übung am 27. und 28. September sei es, das nationale Krisenmanagement bei einem Cyber-Angriff zu verbessern. Das Land nimmt seit 2004 an den LÜKEX-Übungen teil. Das genaue Szenario für die kommende Übung wird nicht bekanntgemacht, um den Übungseffekt nicht zu gefährden.
Wegen Pandemie und Ukraine-Krieg wurden Übungen verschoben
Neben den Bundesländern sind auf Bundesebene diesmal unter anderem das Innenministerium, das Auswärtige Amt, die Bundesbank, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Nationale Cyber-Abwehrzentrum dabei. Die Bundeswehr nimmt den Angaben zufolge mit ihrem Territorialen Führungskommando und dem Kommando Cyber- und Informationsraum teil.
Die neunte bundesweite Krisenmanagement-Übung war 2020 aufgrund der Corona-Pandemie erst auf das Jahr 2022 und dann wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf 2023 verschoben worden. Zur Begründung hieß es, das für Krisenmanagement verantwortliche Personal sei stark mit der Bewältigung der aktuellen Lage beschäftigt, was die Übungsvorbereitung erschweren würde. Bei früheren Übungen waren unter anderem die Szenarien Gasmangellage in Süddeutschland (2018) und Pandemie (2007) zugrunde gelegt worden.