Die CDU dringt auf eine Entscheidung kurz nach Ostern, Markus Söder verspürt in der Frage der Unionskanzlerkandidatur immer noch keinen Zeitdruck. Foto: dpa/Sven Hoppe

Höher hinaus wollte Markus Söder schon immer. Nun naht die Entscheidung, ob er oder doch CDU-Chef Armin Laschet die zuletzt arg gebeutelte Union als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl führen soll. Unter einer Bedingung würde der CSU-Vorsitzende wohl schon wollen.

Berlin - Das Gefühl, dass er es vielleicht könnte, hat die Union als Ganzes zum ersten Mal Ende November 2019 beschlichen. Das Coronavirus ist da noch unbekannt, die damalige CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sichert auf dem Leipziger Bundesparteitag noch einmal ihre Macht, der umjubelte Redner aber ist der CSU-Vorsitzende Markus Söder. Er erinnert an die schwierigen Jahre, die die beiden Schwesterparteien hinter sich haben mit ihren flüchtlingspolitischen Auseinandersetzungen, zu denen auch Söder mit Worten wie „Asyltourismus“ nicht unwesentlich beigetragen hat. Nun verspricht er hoch und heilig, dass sich so etwas nicht wiederholen wird: „Wir sind eine Familie, wir sind nur gemeinsam stark.“ Die Halle tobt – und danach ist allen klar, dass Söder noch ein Faktor in der Kanzlerrechnung wird.