Schüler haben Fähigkeiten auch abseits des formalen Schulabschlusses. Foto: dpa/ Armin Weigel

Noch immer beenden Zehntausende Schülerinnen und Schüler die Schule ohne einen Abschluss. Ausbilder dürfen diese Jugendlichen nicht weiterhin automatisch verloren geben, meint unsere Autorin.

Ohne Abschluss, kein Beruf, die Risikogruppe für diesen Teufelskreis bleibt männlich, mit Förderbedarf und ohne deutschen Pass. Das zeigt die neueste Bertelsmann-Studie. Angesichts des Fachkräftemangels muss sich das ändern. Schulabbrecher werden die 47 500 Jugendlichen schnell abwertend genannt, die 2021 ihre Schullaufbahn beendet haben, ohne zumindest einen Hauptschulabschluss zu haben. Doch diese Schulabgänger sind mehrheitlich keine unfähigen, unbeschulbaren Hauptschüler. Knapp die Hälfte dieser Jugendlichen (49 Prozent), denen lebenslange Arbeitslosigkeit droht, haben eine Förderschule besucht. Sie sind Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die nach der Schulpflicht die Schule ohne Perspektive verlassen müssen.