Die Mitglieder des Jugendgemeinderats Filderstadt – im Bild Daniel Appel (l.) und Aron Steinwender – haben beantragt, dass die Skateanlage renoviert wird. Foto: /Holowiecki

Der Filderstädter Jugendgemeinderat hat in den Haushaltsberatungen den Wunsch nach einer Erneuerung der Skateanlage geäußert. Die Verwaltung reagierte abwartet.

Bernhausen - Auf den ersten Blick wirkt alles picobello. Die Skateanlage in Bernhausen ist weitläufig, mit Hindernissen zum Drüberrollen und -springen ausgestattet, alles schaut ordentlich aus. Man muss wohl selber Skater sein, um zu sehen: So perfekt ist das Areal in der Nähe des Elisabeth-Selbert-Gymnasiums (ESG) doch nicht. „Die Anlage hat schon bessere Zeiten gesehen“, sagt Aron Steinwender und lenkt den Blick auf Abplatzungen am Boden, auf Unebenheiten und Risse. „Das sind Alters- und Abnutzungserscheinungen“, sagt das 19-jährige Mitglied des Jugendgemeinderats Filderstadt. Auch die Hindernisse auf der Skateanlage könnten vielfältiger sein, findet er.

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Daher hat das junge Gremium zum neuen Doppelhaushalt einen Antrag gestellt. Beziehungsweise: einen Antrag reaktiviert, der etwa ein Jahr alt ist. Nach dem Wunsch der Jugendlichen soll die Skateanlage vergrößert und modernisiert werden. Sie soll mit neuen multifunktionalen Hindernissen ausgestattet werden, etwa mit einer Halfpipe. „Die Coronapandemie hat gezeigt, dass es Angebote braucht und dass das Filderstadt nachhaltig aufwertet“, heißt es im Antrag.

In Bernhausen brauche es mehr Abwechslung

Die Anregung dazu kam ursprünglich von Kindern und Jugendlichen aus Plattenhardt, erklärt Daniel Appel (18). Sie hätten sich sogar in einer Mail an den Oberbürgermeister gewandt und darin moniert, dass gerade für Scooter-Fahrer wenig in Bernhausen geboten sei. „Viele gehen nach Stuttgart oder auch Stetten. Die Anlage dort ist relativ neu“, erklärt Aron Steinwender. Das Areal an der Tübinger Straße brauche mehr Abwechslung, „damit alle Menschen Spaß dran haben“. Der aktuelle Standort sei indes ideal. Er liege zentral zwischen den Stadtteilen, neben Schulen und Freizeiteinrichtungen, außerdem sei er gut erreichbar und somit ein geeigneter Treffpunkt für junge Leute, ob Skater oder nicht. Entsprechend sollten auch mehr Sitzgelegenheiten installiert werden.

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In einer vorberatenden Ausschusssitzung durfte der Jugendgemeinderat seinen Antrag einbringen. „Wir sind unglaublich froh über die Möglichkeit“, stellt Aron Steinwender klar, komplett zufrieden sind er und Daniel Appel dennoch nicht. Der Antrag wurde als allerletzter, nach stundenlangen Beratungen der Fraktionen, aufgerufen. Das Anliegen sei etwas zu kurz gekommen, findet Daniel Appel, auch die Antwort der Verwaltung sei nicht allzu befriedigend. Die ist nämlich abwartend.

Beim Bau einer größeren Anlage geht es zum Beispiel um Lärm

Der Bau einer neuen und größeren Skateanlage sei mit einer Vielzahl von Fragestellungen, etwa zum Thema Lärm, verbunden, heißt es aus dem Rathaus. Diese Fragen müssten im Kontext mit aktuellen und künftigen Projekten in dem Bereich – dazu gehören laut Verwaltung die Neubauten des Kinderhauses und des ESG, der Gotthard-Müller-Halle und des Jugendzentrums Z, ebenso die Entwicklung des Wohngebietes nördlich der Tübinger Straße sowie der nördlich angrenzenden Sportflächen – gesehen werden. „Aufgrund der sich in der Folge ergebenen komplexen Fragestellungen und hohen Anzahl von sich tangierenden aktuellen und zukünftigen Projekten soll die Gesamtthematik bis Ende 2022 aufgegriffen werden“, heißt es in der schriftlichen Antwort der Verwaltung. Dann soll im Technischen Ausschuss noch mal eine weitere Behandlung erfolgen.

Bis dahin wird Filderstadt einen neuen Jugendgemeinderat gewählt haben. Einige der jetzigen Mitglieder werden nicht mehr dabei sein. In der Zwischenzeit will das Gremium nach einer Coronapause mehr auf sich aufmerksam machen, etwa mit Graffiti-Events. „Wir hoffen, bald wieder mehr präsent zu sein“, sagt Aron Steinwender. Über Instagram würden Jugendliche informiert.