Am Samstag begeht der Türkische Kulturverein Esslingen sein 40-jähriges Bestehen. Zunächst als fröhliche Feier geplant, steht das Programm am Samstag unter dem Eindruck der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien.
Im Jahr 1981 wurde der Türkische Kulturverein gegründet – als Anlaufstelle für türkische Arbeitnehmer der zweiten Generation und deren Familien. Der türkische Arbeitnehmerverein, der bereits Anfang der 60er Jahre gegründet wurde, war die Adresse für die erste Generation türkischer Arbeitnehmer. „Es gab ja Anfang der 80er-Jahre kaum etwas, keine türkischen Geschäfte, kein Fernsehen in türkischer Sprache, keine Clubs“, blickt Güldesen Tiryaki, die Kultur- und Literaturbeauftragte im Vorstand, auf die ersten Jahre des Vereins zurück. „Die Leute waren verunsichert, haben Nähe und Zuneigung gesucht, man war ja noch eine Randgruppe.“ Die Heimatliebe, auch das Heimweh, Folkloreveranstaltungen und das gemeinsame Beisammensein haben die ersten Jahre bestimmt. Heute ist vieles anders: Es gibt türkische Supermärkte, etliche TV-Sender, die in Türkisch senden, türkische Clubs, Sportvereine, Moscheen und etliches mehr. Einiges ist aber geblieben: „Wir waren immer unpolitisch, nicht religiös, nicht ideologisch und immer interkulturell“, betont Adnan Tatlici, einer der beiden Vorstandsvorsitzenden. „Die Ziele unseres Vereins sind Integration und Völkerverständigung.“ Das Logo des Vereins, die vier farbigen Punkte in Schwarz, Weiß, Rot und Gelb unter einem Dach sollen das Ziel symbolisieren. Es geht auch um die Förderung und Pflege türkischer Kultur: „Das ist mehr als Döner und Bauchtanz“, betont Tatlici.
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