„70 Leute und 100 Schutzengel“: Beim Dachdecken waren alle auf dem Gerüst, wackligen Leitern und Schrägen. Dass nichts passiert ist, war gewiss keinen Sicherheitsvorkehrungen zu verdanken. Foto: Archiv St. Albertus Magnus/Willi Lippe

Unter schwierigsten Nachkriegsbedingungen wurde das Gotteshaus fast vollständig von Mitgliedern der Gemeinde gebaut. Zwei Zeitzeugen erinnern sich.

Sie lugen vom Gerüst, hocken auf dem Dach bis hoch zum First, reichen von unten nach oben die Ziegel durch auf der langen, locker angelehnten Leiter. 70 junge Leute, allesamt kein Fachpersonal, decken das Dach der Kirche Sankt Albertus Magnus in Oberesslingen. „70 Leute und 100 Schutzengel“, sagt Alfred Storr, der damals dabei war und heute 90 Jahre alt ist. Wohl wahr, das mit den Schutzengeln. Passiert ist nichts. Nichts? Doch: eine außergewöhnliche, heute schier undenkbare Gemeinschaftsaktion.