Der ehemalige Bundestrainer Joachim Löw hat Spieler und Trainer in Deutschland wegen deren Verhaltens auf und neben dem Platz kritisiert. Die Einzelheiten.
Joachim Löw hat die deutschen Profis und seine Kollegen für deren Verhalten auf und außerhalb des Platzes kritisiert. Er sehe „in Deutschland Spieler, die bei jedem Körperkontakt fallen und Schiedsrichterentscheidungen nicht akzeptieren, oder Trainer, die ununterbrochen beim Vierten Offiziellen sind. Das möchte ich nicht, sondern Respekt vor der Hoheit des Schiedsrichters“, sagte der ehemalige Bundestrainer dem kicker.
Als Trainer müsse man „auf das Spiel achten. Permanent über Entscheidungen herzufallen ist – bei aller Emotion – definitiv der falsche Weg und nicht der Sinn des Spiels. Die Fans wollen Fairness auf dem Platz sehen und nicht dieses ständige Fallen, ohne dass gefoult wurde“, betonte der 62-Jährige.
Auch die vielen Trainerentlassungen in der Bundesliga stoßen Löw auf
Löw sei deshalb „ein Freund der Premier League, wenn es um das Verhalten auf dem Platz geht, nicht um Technik oder Taktik. Getroffene Entscheidungen werden dort akzeptiert. Es wird weitergespielt, es gibt wenige Reklamationen, selten Rudelbildung, bei Körperkontakt gibt es nicht sofort dieses Fallen und kaum Spieler, die für sich Fouls provozieren.“ Er sehe auf der Insel, meinte Löw, „einen ehrlichen Fußball, einen schnellen, harten, aber anständigen Fußball. Ich sehe bei den Spielern immer die Intention, dass sie auf den Beinen bleiben.“
Auch die vielen Trainerentlassungen in der Bundesliga stoßen Löw auf. „Grundsätzlich muss man sich fragen, ob die Vereine die Trainer so gut behandeln und ob die Vereinsphilosophie zum Trainertypus passt. In der Wirtschaft nimmt man sich für personelle Entscheidungen viel Zeit. Die vielen Entlassungen im Fußball sprechen nicht für das Rückgrat der Vereine“, sagte er.