Joachim Löw hofft darauf, dass sich mehr Menschen gegen das Coronavirus impfen – und äußert sich auch zu seinen beruflichen Zukunftsplänen.
Berlin - Der frühere Bundestrainer Joachim Löw hat sich in der Impfdebatte ganz klar für das Impfen ausgesprochen, eine Pflicht hingegen sollte es nicht geben. „Ich kann nur für mich sprechen: Wenn wir aus der Pandemie rauskommen wollen, ist Impfen notwendig“, sagte Löw bei einer Veranstaltung der Stiftung von Nationalspieler Matthias Ginter bei Sky Sport News. „Es macht für mich Sinn, sich impfen zu lassen. Man kann es auch nur jedem raten, aber die Entscheidung liegt beim Einzelnen. Das muss man anerkennen.“
Sollte jemand gegen eine Impfung sein, „dann bleibt nichts anderes, als das zu akzeptieren“, sagte Löw (61). Der Fußball habe natürlich eine gewisse Verantwortung wie die Nationalspieler auch. „Die Impfquote in allen Vereinen ist weit über 90 Prozent. Das ist mehr als in der gesamten Bevölkerung.“ Wenn sich ein Drittel der Bevölkerung nicht impfen lasse, werde die Pandemie Deutschland noch monatelang massive Probleme bereiten. „Wenn mal die Intensivbetten voll sind, haben wir echt ein großes Problem in unserem Land“, sagte Löw.
Grundsätzlich offen für eine neue Aufgabe
Der ungeimpfte Bayern-München-Profi Joshua Kimmich hatte Ende Oktober seine Vorbehalte gegen die Corona-Impfung geäußert. Er ist derzeit ebenso in Quarantäne wie seine Teamkollegen Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance. Für Aufregung sorgte zudem Ex-Werder-Coach Markus Anfang, gegen den wegen eines mutmaßlich gefälschten Impfzertifikates ermittelt wird.
Löw selbst ist grundsätzlich offen für eine neue Aufgabe, konkrete Vorstellungen hat er aber immer noch nicht. „Es gab natürlich schon einige Anfragen, es gab auch das eine oder andere Gespräch, aber natürlich fällt jetzt keine Entscheidung. Vorstellbar ist einiges, Hauptsache natürlich im Fußball, das auf jeden Fall“, sagte Löw.
Er habe nach seinem Rücktritt zwei, drei Monate gebraucht, es sei teils aufwühlend gewesen. „Den Prozess habe ich irgendwie abgeschlossen. Ich spüre, dass der Fußball mich wieder anzieht, dass ich motiviert bin und wieder gerne Fußball schaue und mich wieder interessiere, für Dinge, die passieren“, sagte Löw.