Minister Jens Spahn geht weiterhin davon aus, dass es im kommenden Jahr einen Corona-Impfstoff für große Teile der Bevölkerung geben wird. Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut betont, dass keine Impfpflicht gegen das Coronavirus eingeführt werden soll. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssten sich in Deutschland 55 bis 65 Prozent der Bürger impfen lassen.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht keine Notwendigkeit für eine Impfpflicht bei einem möglichen Impfstoff gegen Sars-CoV-2. Wenn ein sicherer und wirksamer Impfstoff entwickelt und vorrätig sei, werde es eine freiwillige Impfung geben, erklärte Spahn am Dienstag in Berlin. Er rechne mit einer hohen Akzeptanz für einen solchen Impfstoff. „Wo Freiwilligkeit zum Ziel führt, da braucht es keine Verpflichtung.“

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Spahn: Beim Impfen kommt es auf Vertrauen an

Gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) und dem Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, gab Spahn Auskunft zum aktuellen Stand der Impfstoffforschung in Deutschland. So erhalten drei deutsche Impfstoffhersteller Fördermittel in Höhe von insgesamt 750 Millionen Euro. Karliczek betonte, sie hoffe, dass bis Mitte 2021 ein Impfstoff zur Verfügung stehe. Oberste Priorität habe aber die Sicherheit.

„Wir wollen einen sicheren und wirksamen Impfstoff und es geht nicht darum, die Ersten zu sein“, ergänzte Spahn. Gerade beim Impfen komme es sehr auf Vertrauen an. Studien der Phase III müssten daher abgeschlossen sein.