Wo soll es künftig lang gehen mit der Gäubahnstrecke? Die Mehrheit im Stuttgarter Rathaus stimmt in der Frage dem Lenkungskreis von Stuttgart 21 zu. Foto: dpa/Christian Johner

Im Rathaus der Landeshauptstadt werden erneut Gleise zum Kopfbahnhof und eine Ergänzungsstation verlangt, aber nur von einer Minderheit im Gemeinderat.

Die Stuttgarter Stadträte haben am Mittwoch mehrheitlich die letzten Resultate des Lenkungskreises von Stuttgart 21 durchgewinkt: dass die Gäubahnzüge etwa ab 2032 von Böblingen aus durch einen Tunnel zum Flughafen fahren sollen und von dort über die S-21-Neubaustrecke zum Hauptbahnhof. Zudem soll die in Stuttgart entfallende Gäubahnstrecke, die Panoramabahn, erhalten und zu einer neuen Station am Nordbahnhof geführt werden, von dort gegebenenfalls Feuerbach und Bad Cannstatt angebunden werden.

Petra Rühle (Grüne) sagte, das ergebe „extrem gute“ Möglichkeiten zur Ergänzung des Schienensystems. Sie klammerte bei ihrem Lob auch das Projekt Pfaffensteigtunnel für die Gäubahn am Flughafen nicht aus. Dagegen wandten sich Hannes Rockenbauch (Linksbündnis) und Christoph Ozasek (Puls) gegen die Gäubahntrasse via Flughafen und den Tunnel. Ozasek sieht in dem Bau einen Klimakiller. Das Trio meldete Zusatzwünsche an, die aber nicht mehrheitsfähig sind.

Zusatzwünsche, die nicht mehrheitsfähig sind

Rühle hält die Idee einer unterirdischen Ergänzungsstation am Hauptbahnhof, die der Lenkungskreis ausklammerte, für „perspektivisch weiterhin richtig und wichtig“. Rockenbauch klagte, das Abhängen der Gäubahn vom Hauptbahnhof – von Sommer 2025 bis zur Fertigstellung des Pfaffensteigtunnels – erschwere Bahnreisen und damit auch die Verkehrswende. Die Panoramabahngleise sollten bis zum Hauptbahnhof „liegen bleiben“. Ozasek monierte auch, die Gäubahn-Anlieger könnten wegen der Kappung – von der Deutschen Bahn früher in S-Vaihingen geplant, nun in Stuttgart-Nord – nicht zufrieden sein. Stefan Conzelmann (SPD) unterstützte nicht die Zusatzwünsche, nur den Tunnelbau und das vom Lenkungskreis angestrebte unterirdische Nordkreuz. Alexander Kotz (CDU) erklärte oberirdische Gleise für erledigt. Die Stadt könne dort bauen. Allerdings: Bei einem Gäubahngipfel wurde erst jüngst ein Faktencheck zu dieser Thematik vereinbart.