Sechs Monate nach dem Sieg bei den Kommunalwahlen wachsen die Zweifel an der türkischen Opposition. Istanbuls Bürgermeister Ekrem Imamoglu galt als Alternative zu Präsident Recep Tayyip Erdogans – doch kann er die Probleme des Landes lösen?
Im Pera Balik, einem Fischrestaurant im Istanbuler Stadtteil Beyoglu, decken die Kellner Ali und Nazmi die Tische auf der Gasse vor dem Lokal ein. Die Geschäfte gehen gut seit den Kommunalwahlen am 31. März, erzählen die beiden, während sie weiße Tischdecken glatt streichen und frisch polierte Weingläser verteilen. Beyoglu wird jetzt von der Oppositionspartei CHP regiert, nicht mehr von der AKP Recep Tayyip Erdogans. „Wir können jetzt wieder Tische rausstellen“, sagt Ali. Das hatte die AKP zuvor stark eingeschränkt. „Die Leute können wieder unter freiem Himmel sitzen und sich vergnügen, darüber sind wir froh.“ Ist die Opposition sechs Monate nach dem Kommunalwahlsieg also auf dem besten Weg zum Machtwechsel in Ankara? Nein, entgegnen beide Männer: So einfach sei das nicht.
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