Zum Glück geht es auch kleiner: Das iPhone 12 ist ebenfalls in erschwinglicheren Varianten zu haben. Foto: imago images/NurPhoto/Beata Zawrzel

Innovation, Qualität und Stil gehören zum Markenkern von Apple, Premium ist meist auch der Preis der Hochglanzgeräte. Das höher, weiter, besser stößt beim iPhone 13 an eine Grenze, die Fragen aufwirft.

Stuttgart - Im Jahr 2007 hat das erste iPhone den Markt für Mobilgeräte revolutioniert. In Deutschland war es, damals ausschließlich in Kombination mit einem Telekom-Vertrag, für 399 Euro zu haben. Inzwischen sind 29 Modelle und Modellvarianten des iPhones auf den Markt gekommen.

Natürlich gibt es technischen Fortschritt, Prozessoren werden stärker und Speicher größer. Das sorgt auch für leistungsfähigere Smartphones. Unabhängig davon entstehen Trends zu Funktionen und Formen, die eher auf Vorlieben der Nutzer zurückgehen – und auf die Bereitschaft der Hersteller, ihre Geräte immer weiter hochzurüsten. Muss das Folgen für den Preis haben?

Ähnliche Trends im Automobilmarkt

Diese Entwicklung ist nichts Neues, in ganz ähnlicher Weise lässt sie sich im Automobilmarkt beobachten. Die Preise für Neuwagen steigen seit Jahren erheblich. Der Trend zum SUV lässt Autos größer werden, immer neue Assistenzsysteme halten Einzug auch in Mittelklasse-Wagen. Erstaunliche Sound- und Entertainmentsysteme mit großen Display halten Einzug ins Cockpit.

Sitze verstellen sich automatisch, Türen öffnen sich selbstständig und natürlich ist ein Navigationssystem an Bord. Grenzen, die sich vor zehn Jahren noch einfach ziehen ließen, verschwimmen – ist es ein Auto, ein Geländewagen, ein Computer oder eigentlich schon ein Roboter in den man sich hineinsetzen kann?

Ist das noch ein Smartphone?

Die Smartphones gehen einen ähnlichen Weg. Das iPhone von 2007 war fast nur halb so schwer wie das große iPhone 12. Es hatte kein GPS und einen Funktionsumfang, der uns heute daran zweifeln lassen würde, dass es überhaupt ein Smartphone war. Heutige Handys sind beladen mit einer Vielzahl an Sensoren und Kameras, haben eine Rechenleistung, die 3D-Anwendungen und Filmschnitt erlauben und bieten eine unüberschaubar große Auswahl an Apps.

Samsung geht mit seinen neuen Falthandys noch einen Schritt weiter und stellt offen die Frage: Was ist das überhaupt – ein Smartphone, ein Tablet oder schon ein Laptop?

Apple schlägt die riesigen Falt-Smartphones von Samsung jedenfalls in einem Aspekt: dem Preis. Nach gängigen Informationen aus der Technikszene wird das iPhone 13 mit einem Terabyte Speicher stolze 1999 Euro kosten. Die Wogen schlugen hoch, als das iPhone X im Jahr 2017 mit einem Preis von 1149 Euro die 1000 Euro Grenze deutlich hinter sich ließ. Das „teuerste iPhone aller Zeiten“ in diesem Jahr bleibt kurz vor der 2000 Euro Grenze stehen. Wohin die Entwicklung in der Technikbranche geht, ist klar.