Auch in Stuttgart könnte schon bald eine Ausgangssperre für Ungeimpfte gelten. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Stuttgart holt bei der Inzidenz auf. Am Donnerstag erreichte der Wert 520,1 Fälle und liegt damit erstmals über der wichtigen 500er-Marke. Sollte das so bleiben, droht Ungeimpften auch in der Landeshauptstadt eine nächtliche Ausgangssperre.

Stuttgart - Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Stuttgart auch am Donnerstag einmal mehr stark gestiegen. Mit weiteren 627 Neuinfektionen liegt sie inzwischen bei 520,1 Fällen pro 100 000 Einwohner. Das bedeutet, sollte der Wert über der 500er-Marke verharren, dass von Samstag an noch schärfere Regeln gelten könnten und die Stadt wahrscheinlich schon zum Wochenende Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte erlassen würde, wie dies in manchen Landkreisen bereits der Fall ist.

Eine Entwicklung, die absehbar war

Nach der geltenden Coronaverordnung gilt diese Beschränkung in der Alarmstufe II, wenn die Inzidenz an zwei Tagen nacheinander die Marke von 500 Fällen überschritten hat. Dann dürfen Personen, die nicht geimpft sind gegen das Coronavirus und die auch nicht zu den Genesenen zählen, zwischen 21 und 5 Uhr ihre Wohnung nur noch aus triftigen Gründen verlassen.

Damit tritt eine Entwicklung ein, die der Gesundheitsamtsleiter bereits vorhergesagt hatte. Ein Grund dafür ist, dass bei den sehr hohen Fallzahlen wegen Personalmangels die Infektionsfälle einige Zeit nicht tagesaktuell in die Statistik aufgenommen werden konnten. Jetzt, da man zusätzliches Personal einsetzt, kommt zu den ohnehin hohen Neuinfektionen noch die Aufarbeitung des bisherigen Rückstaus an Fällen hinzu.

Fünf Fälle der Omikron-Variante nachgewiesen

Von der neuen Omikron-Variante sind in Stuttgart aktuell fünf Infektionsfälle bekannt. Zudem gibt es laut Stadt dazu eine gewisse Zahl von Kontaktpersonen und Verdachtsfälle, deren Untersuchung beziehungsweise deren Bestätigung noch ausstehe. Sicher identifizieren lasse sich die neue Variante „nur per Vollgenomsequenzierung“, sagt Stadtsprecher Sven Matis. Da die Labore nur begrenzte Kapazitäten hätten, würden auch nicht alle positiven Fälle speziell auf ihre Variante untersucht.

Der wichtigste Faktor bei der Auswahl von Infektionsfällen, die dann genauer analysiert werden, sei in diesem Fall, ob die Betroffenen aus Südafrika direkt oder aus anderen Ländern des südlichen Afrika zurückgekehrt sind oder ob sie enge Kontakte zu Menschen hatten, die mit der Omikron-Variante infiziert sind. Insgesamt werde bei fünf bis zehn Prozent aller positiven Fälle stichprobenartig das Vollgenom sequenziert, so Matis. Dadurch könne man die Verbreitung einer Variante in der Bevölkerung ermitteln.