Die asiatische Hornisse ist deutlich dunkler als ihre europäische Verwandte. Foto: dpa/Axel Heimken

Mehrere Sichtungen aus dem Vorjahr beweisen, dass die asiatische Hornisse im Kreis Esslingen angekommen ist. Die invasive Art stört das ökologische Gleichgewicht. Jeder kann mithelfen, den Vormarsch der Hornisse zu stoppen.

Die Temperaturen steigen, die Bienchen schwirren wieder – aber nicht nur die: Die asiatische Hornisse ist auf dem Vormarsch. Inzwischen fühlt sich die invasive – also in Deutschland nicht ursprünglich heimische – Wespenart auch im Kreis Esslingen immer wohler.

Der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr mehrere Sichtungen im Kreis gemeldet, die von Experten der Uni Hohenheim verifiziert worden sind. So wurden beispielsweise Nester in Nürtingen und Erkenbrechtsweiler gemeldet, dazu kommen mehrere Meldungen von Einzeltieren wie in Altbach oder Ostfildern-Ruit.

Die europäische Hornisse Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Kleiner als die europäische Hornisse

Aber keine Panik: Es handelt sich nicht um die asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia), die bei einer Körperlänge von etwa 5,5 Zentimetern nicht nur für Allergiker erschreckend sein dürfte, sondern um die deutlich kleinere Art Vespa velutina. Mit einer Länge von maximal 2,4 Zentimetern ist „ihr Stich nicht gefährlicher als der von heimischen Wespen“, sagt die Expertin Caroline Rein, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Die Landesanstalt überwacht und erforscht, wie sich die Hornissenart ausbreitet. Erstmals dokumentiert wurde eine Sichtung im Jahr 2005 in Frankreich. Dort ist sie inzwischen in weiten Teilen des Landes heimisch.

Invasive Hornissen stören das ökologische Gleichgewicht

Obwohl für den Menschen nur eine geringe Gefahr ausgehen würde, seien die Tiere EU-weit meldepflichtig. Es gehe darum, die Ausbreitung zu dokumentieren und zu verlangsamen – zu stoppen sei sie nicht mehr. Denn die Hornissen stören als Insektenfresser das ökologische Gleichgewicht – auch vor Obst machen sie nicht halt. Seit inzwischen elf Jahren sind die Fluginsekten in Deutschland heimisch, sagt Rein. Jetzt im Frühjahr beginnen die Tiere ihre Nester zu bauen: Im Frühjahr baut die Königin laut Rein ein relativ kleines Primärnest – etwa Tennisball groß – , das oft in Gebüschen oder in Bodennähe hänge. Im Sommer baut der Schwarm in mehreren Metern Höhe das größere Sekundärnest, in dem mehrere Tausend Hornissen leben. „Nähern sollte man sich den Nestern nicht, da die Tier sonst aggressiv werden können“, sagt Rein. Das könne aufgrund der großen Anzahl an Tieren durchaus gefährlich werden. Ansonsten würden sich die Gifttiere aber eher passiv verhalten. Deshalb solle man die Nester auch nie selbstständig entfernen.

Nestentfernung ist Sache von Spezialisten

Wer ein Einzeltier oder ein Nest sieht, sollte das mit Nachweis in Form eines Fotos auf der Internetseite der baden-württembergischen Landesanstalt für Umwelt melden. Dort ist auch eine Karte mit allen bestätigten Sichtungen hinterlegt. Die Nestsichtung wird laut Rein erst verifiziert und anschließend ein örtlicher Spezialist mit der Entfernung des Nests beauftragt.

Wie sieht die asiatische Hornisse aus?

  • Die Tiere haben eine schwarze Grundfärbung und dunkle Fühler.
  • Der Hinterleib ist ebenfalls dunkel und hat nur wenige gelbe Binden.
  • Die Beine sind schwarz und gelb gefärbt.

Die europäische Hornisse ist insgesamt heller und hat einen deutlich höheren Gelbanteil.