Jucken und Brennen sind typische Symptome bei einem Pilzbefall. Foto: imago images/samotrebizan/samotrebizan via www.imago-image

Unangenehm und lästig: Scheidenpilz. Fast jede dritte Frau hat mindestens einmal in ihrem Leben damit zu kämpfen. Die Ursachen sind vielfältig.

Scheidenpilz nach Talkshow: Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot litt nach ihrem Auftritt im Juni 2022, bei Markus Lanz an einer Pilzinfektion im Intimbereich. Dies erzählte sie jüngst im Youtube-Format „ Petra Führich Talks “. Sie berichtet: „Ich bin aus dieser Sendung raus und hatte tatsächlich einen Herpes an der Scheide.“

Aus ihrer Sicht zeigte der Hautausschlag die „männliche Brutalität“ mit der sie in der Talkshow konfrontiert wurde. Die Politik-Expertin äußerte sich bei Lanz kritisch gegenüber der Bundesregierung im Umgang mit dem Ukraine-Krieg. Ihr Verdacht wurde daraufhin von ihrer Gynäkologin bestätigt. Diese sei so überrascht gewesen, dass sie den Ausschlag fürs „Lehrbuch“ fotografierte.

Die drei größten Risikofatoren

Rund ein Drittel aller Frauen leidet mindestens einmal in ihrem Leben unter einer Pilzinfektion im Genitalbereich, informiert das Universitätsspital Zürich (USZ). Vor allem der Hefepilz „Candida albicans“ spiele eine wichtige Rolle, denn eine geringe Besiedlung merke man nicht; erst wenn sich der Pilz vermehre, mache er Probleme. Ein Scheidenpilz kann viele Ursachen haben – in den meisten Fällen handelt es sich aber „fast immer um körpereigene Hefepilze“, schreibt das USZ. Die drei größten Risikofaktoren sind:

Ein erhöhter Östrogenspiegel – ausgelöst durch hormonelle Verhütung, Hormontherapie in den Wechseljahren oder in der Schwangerschaft „da der Östrogenspiegel in jedem Monat steigt“

Menstruation – Auch kurz vor dem Einsetzen der Periode steigt der Östrogenspiegel an. Zusätzlich dient das Blut während der Menstruation „als Kraftfutter für die auslösenden Hefepilze.“

Abwehrschwäche – normalerweise reguliert das Immunsystem die Pilz-Flora im Körper. Leidet der Körper jedoch unter Stress, leidet auch das körpereigene Abwehrsystem darunter und so anfälliger für Infektionen.

Auch Krankheiten wie Diabetes, Neurodermitis oder eine Schilddrüsenunterfunktion können einen Scheidenpilz begünstigen. Übertriebene oder mangelhafte Intimhygiene sowie ungeschützter Geschlechtsverkehr sind ebenso Risikofaktoren.