Warum fühlen sich die Fellnasen ausgerechnet zu Menschen hingezogen, die sie offenkundig nicht mögen? Und welche Dinge mögen Katzen gar nicht? Wir stellen zum Internationalen Katzentag 11 absolute No-Gos bei der Haltung der Samtpfoten vor.
Schon der italienische Dichter Francesco Petrarca (1304-1374) wusste: „Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte.“ Die alten Ägypter verehrten Katzen als Inkarnation der Götter. Bastet, die Göttin der Fruchtbarkeit und Tochter des Sonnengottes Re, wird in der ägyptischen Mythologie als sitzende Katze dargestellt.
Mehr als 5000 Jahre später haben die zauberhaften Fellnasen sogar einen eigenen Gedenktag – den Internationalen Katzentag am 8. August.
11 Dinge, die Katzen hassen
Katzen sind mysteriöse Wesen. Es gibt viele Dinge, die Katzen gar nicht mögen. Ein ungewollter Aufenthalt in einem engen Loch etwa gehört dazu. Auch fremde Besucher sind ihnen suspekt. Wir stellen Ihnen 11 Dinge vor, die Katzen überhaupt nicht ausstehen können:
Was mögen Katzen an Menschen?
Katzen lieben es, ihre Ruhe zu haben. Hektik, Unruhe und Krach finden sie völlig indiskutabel. Und: Sie entscheiden gerne selbst, wann, mit wem und wo sie kuscheln oder spielen möchten. Ergo schätzen sie Zweibeiner, die gelassen und ausgeglichen sind, mit ruhiger Stimme zu ihnen sprechen und sie zu nichts zwingen.
Umso erstaunlicher ist, dass wenn Katzenfreunde und Katzenhasser in einem Haushalt mit Kitten zu Besuch sind, sich oft ein erstaunliches Phänomen beobachten lässt. Katzen mögen den ihnen abgeneigten Menschen scheinbar lieber als solche, der sie unbedingt streicheln und bespaßen möchten. Woran liegt das?
Was machen Katzenhasser oft richtig?
Das Erstaunliche: Katzenhasser verhalten sich unbeabsichtigt genau richtig. Denn sie lassen die Katze in Ruhe. Sie starren sie nicht an (was Katzen als besonders bedrohlich empfinden), sitzen ruhig da und versuchen, das Tier zu ignorieren.
Genau dieses Verhalten schätzen Katzen und kommen dann neugierig auf eben diese Person zu. Mitunter wollen sie ihr dann durch Schmusen und Köpfchen zeigen, dass sie Kontakt suchen.
Was machen Katzenliebhaber oft falsch?
Katzenfreunde hingegen verhalten sich oftmals falsch: Sie gehen auf die Kitten zu, beugen sich vor, schauen ihr direkt in die Augen und reden mit hoher Baby-Stimme auf sie ein. Die Folge: Die Katze zieht sich angewidert und irritiert zurück.
Eine Studie, die im vergangenen Jahr in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschien, belegt diese Beobachtung. Katzenliebhaber neigen dazu, die „roten Zonen“ des Tieres durch ihr allzu aufdringliches Verhalten zu überschreiten. Außerdem stellten die Forscher fest, dass Menschen, die schon seit mehreren Jahren mit Katzen zusammenleben, den Samtpfoten nicht genug Unabhängigkeit gewähren.
Was ist das Geheimnis der Samtpfoten?
„Schliripi“, „Schnecke“, „Mausebär“, „Mäusepiep“, „Süßbacke“, „Wuschelbär“ – die Liste mit Kosenamen für die bezaubernd-geheimnisvollen Maunzer ist schier endlos. Endloser jedenfalls als für die geliebte Frau/Freundin ist Man(n) geneigt zu meinen.
Der Grund für die Liebe des Menschen zu den Samtpfoten ist (zumindest für Katzenfans) leicht zu ergründen. Katzen sind flauschig, kratzbürstig, eigensinnig, süß, anschmiegsam, sanft, putzig, lustig und goldig. Jeder Katzenbesitzer weiß genau, warum er seine eigene Katze ganz besonders liebt und warum gerade sie absolut einzigartig unter dem Firmament ist.
Was ist der Ach-so-süß-Effekt bei Katzen?
Warum finden wir Katzen so faszinierend? Als Erstes kommt einem da natürlich das Kindchenschema in den Sinn, wenn man dieses Faszinosum zu erklären versucht. Große Augen, kleines Kinn, goldiges Näschen, feine Barthaare. Und dann natürlich die Omnipräsenz: Katzen gibt es überall, ihre Mimik und Gestik kennt fast jeder.
Kätzchen lösen genauso – wie Welpen und Menschenbabys – einen Ach-wie-süß-Effekt (englisch: „Cuteness factor“) aus. Wir finden sie so niedlich, dass wir sie s gleich unter unsere Fittiche nehmen wollen. Forscher der Universität Bern haben herausgefunden, dass bei der Wahrnehmung von Niedlichkeit immer der gleiche Mechanismus im Gehirn abläuft.
Was hat das Kindchen-Schema mit Katzen zu tun?
Große runde Stirn, kugelige tief sitzende Augen, ein kleines Kinn und Stupsnase wecken in uns Beschützerinstinkte und ein fürsorgliches Verhalten. Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz prägte hierfür den Begriff Kindchenschema. Was niedlich ist, beurteilen fast alle Menschen auf der Welt gleich.
Das gilt besonders für Katzen: Mit ihrer phänomenalen Niedlichkeit vertreiben sie augenblicklich jeden Trübsinn und wirken wie ein emotionaler Jungbrunnen. Der Internet-Hype um „Cat Content“ ist hierfür das beste Beispiel.
Existieren digitale Katzen-Welten?
Aber ja. Wir stellen hier beispielhaft zwei digitale Phänomene im Netz vor,
Lolcatbible: Die Heilige Schrift auf Kätzisch
Katzen-Fans haben das Buch der Bücher, die Bibel, in das Katzen-Kauderwelsch „Lol“ (Abkürzung für die englischen Wörter „laughing out loud“, laut lachen) übertragen. In der „Lolcatbible“ ist Gott die Oberkatze Ceiling Cat, die durch ein Loch in einer Zimmerdecke schaut und aus purer Langeweile die Welt erschafft.
Der erste Satz der Bibel „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (Buch Genesis Kapitel 1, Vers 1) heißt auf Lol: „Oh hai. In teh beginnin Ceiling Cat maded teh skiez An da Urfs, but he did not eated dem.“ Was übersetzt so viel heißt wie: „Die Decken-Katze machte Himmel und Erde, aber aß sie nicht.“
So geht es Hunderte von Seiten bis zum Ende der Welt in der Geheimen Offenbarung des Johannes im Neuen Testament.
Pet Content: Putzige Tier-Videos
Nicht nur Katzen-Videos, Pet Content insgesamt (Online-Inhalte mit diversen Lieblingstieren) sind der absolute Burner im Netz. Auf Reddit, Youtube und Instagram halten sich Katzen- und Hunde-Inhalte die Waage. Auf Tumblr und BuzzFeed gibt es mehr Hunde- als Katzen-Videos.
Auch mit Einhörnchen, Faultieren, Pandas, Spechten und Eulen lassen sich Millionen Klicks erzielen. Aber keine Tierart ist so zeitlos beliebt und die perfekte Projektionsfläche für menschliche Emotionen wie „Felis silvestris catus“ - die Hauskatze.
Katzen haben etwas Urbildliches, Prototypisches. Die Vorstellungen, wie Katzen auszusehen haben, hat sich seit den Pharaonen bis heute nicht wesentlich verändert.