Eine Frau bereitet sich auf einen Integrationskurs vor (Archivbild). Foto: imago images/Gustavo Alabiso

Im Jahr 2020 spielte das Thema Zuwanderung eine untergeordnete Rolle. 80 Prozent der befragten Menschen in Baden-Württemberg sorgen sich jedoch über zunehmenden Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass, Rechtsextremismus und rassistischer Gewalt.

Stuttgart - Das Thema Zuwanderung beschäftigt die Menschen in Baden-Württemberg dem ersten Integrationsbericht zufolge nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Während sich 2016 fast die Hälfte (43 Prozent) darüber Sorgen machte, waren es im vergangenen Jahr lediglich ein Viertel, wie das Staatsministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die Mehrheit wünsche sich eine offene, vielfältige und friedliche Gesellschaft. Allerdings hätten vier von fünf Befragten Sorgen wegen Ausländerfeindlichkeit, Fremdenhass, Rechtsextremismus und rassistischer Gewalt hierzulande.

Gradmesser für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, die Wahrnehmung der Integrationspolitik sei ein Gradmesser für den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land.

Der Bericht zeigt ferner, dass sich zwar der Anteil von Menschen mit ausländischen Wurzeln mit Abitur erhöht habe, aber im Vergleich zu den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund mehr Jugendliche mit entsprechendem Hintergrund die Schule ohne Abschluss oder mit einem Hauptschulabschluss verlassen. Die Bewertung der Erfahrungen mit Zuwanderern falle bei drei Viertel der Bevölkerung positiv aus. Aber im Zeitvergleich gegenüber 2012 sei eine Verschlechterung der Bewertung festgestellt worden.